Felix Klieser, ein talentierter Hornist, wurde ohne Arme geboren und hat sich dennoch einen Namen als einer der besten Hornisten der Welt gemacht. Im Alter von fünf Jahren begann er autodidaktisch, das Horn mit seinem Fuß zu spielen, was seine bemerkenswerte Hingabe und Kreativität zeigt. Klieser, der heute 34 Jahre alt ist, äußert, dass er seine Behinderung nicht als Handicap empfindet, sondern als Teil seiner einzigartigen Identität. Ein Interview mit ihm beleuchtet die Themen Talent, Träume und die Vermeidung von Selbstmitleid. Zudem wurde ein Video über sein Leben in Zusammenarbeit mit Regio TV Schwaben produziert, um seine inspirierende Geschichte zu teilen.Schwäbische berichtet.

Sein musikalischer Werdegang begann bereits in seiner Kindheit. Klieser trat mit 13 Jahren als Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover ein und gehört seitdem zu den gefragtesten Orchestermusikern. Seine Karriere wurde durch zahlreiche Auszeichnungen gekrönt. 2014 wurde er mit dem ECHO Klassik als „Young Artist of the Year“ ausgezeichnet. Darüber hinaus fand sein Debüt beim Ravenna Festival im Sommer 2022 unter der Leitung von Maestro Riccardo Muti statt und im Sommer 2023 debütierte er bei den BBC Proms im Royal Albert Hall, nach einer zweijährigen Residenz beim Bournemouth Symphony Orchestra. Zu den Höhepunkten seiner kommenden Saison 2023/2024 zählt unter anderem sein Debüt mit dem Royal Philharmonic Orchestra in London und ein Auftritt im Concertgebouw Amsterdam.Die Biografie von Felix Klieser listet diese Erfolge detailliert auf.

Aufträge und Engagements

Kliesers Engagements führen ihn in dieser Saison durch mehrere bedeutende Konzerthäuser und Philharmonien, darunter die Berliner Philharmonie, die Kölner Philharmonie und das Wiener Konzerthaus. Er wird auch Ehrengast beim National Arts Centre Orchestra in Ottawa sein, unter der Leitung von Alexander Shelley. Die Rückkehr zur Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Symphonieorchester und dem Robert-Schumann-Philharmonischen Orchester ist ebenfalls geplant.

Besonders hervorzuheben ist Kliesers Engagement in der Kammermusik. Er wird mit einem Septett, einschließlich namhafter Musiker wie Sebastian Manz, auf eine umfassende Tournee durch Städte wie Innsbruck und München gehen. Trotz seiner Herausforderungen meistert Klieser seine musikalischen Ambitionen mit Hingabe, was nicht nur seine Talententfaltung zeigt, sondern auch eine widerstandsvolle Botschaft an alle, die mit Behinderungen leben.

Inklusion in der Musikszene

Die Geschichte von Felix Klieser steht als Beispiel für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Musikszene. In Deutschland leben etwa 13,5 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen, und trotz der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 ist die kulturelle Teilhabe noch unzureichend. Studien zeigen, dass nur die Hälfte der 930 öffentlichen Musikschulen Angebote für Menschen mit Behinderungen bereitstellt und dass viele Musikhochschulen aufgrund baulicher und digitaler Barrieren bislang wenige Studierende mit Behinderungen aufnehmen. Projekte wie das Utopia Orchester in Berlin und Initiativen wie „Feel the music“ des Mahler Chamber Orchestra arbeiten jedoch daran, Barrieren abzubauen und mehr Inklusion in der klassischen Musik zu fördern.BR Klassik berichtet.

Kliesers Werdegang ist somit nicht nur eine persönliche Erfolgsgeschichte, sondern auch ein Aufruf zur Verbesserung der inclusiven Praktiken innerhalb der Musikbildung und -aufführung in Deutschland. Sein Talent und seine Hartnäckigkeit inspirieren nicht nur viele junge Musiker, sondern auch das Publikum, Barrieren im Denken abzubauen und inklusivere Räume in der Musik zu schaffen.