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Oberlausitz erhält eigene Sprache: Marcel Borkowskis mutiger Plan

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Marcel Borkowski, ein Linguist mit einer Mission, plant eine revolutionäre Reform für die Mundart der Oberlausitz. Ziel ist es, diese Sprache zu einer eigenständigen Schriftsprache zu transformieren, die in den Landkreisen Görlitz und Bautzen verwendet wird. „Die Oberlausitzer Mundart soll vor dem Aussterben gerettet und einheitlich dargestellt werden“, erklärt Borkowski. Angesichts der fragmentierten sprachlichen Landschaft der Region sieht er dringenden Handlungsbedarf – „mit einer einheitlichen Sprache könnte man die Unterschiede zwischen Görlitz und Zittau überwinden“, betont er.

Sein Konzept, die neue Schriftsprache SNOL (Sprache Neu Oberlausitzisch), umfasst spezielle Sonderzeichen für Vokale und eine Tastaturlösung, um das Schreiben zu erleichtern. Borkowski hofft, dass sein Kurs an der Volkshochschule Görlitz, der am 22. Oktober startet, viele junge Menschen ansprechen wird, um die Mundart in ihrer Schriftform zu erhalten. Doch unter Experten stößt sein Vorhaben auf Skepsis. „Eine Katastrophe“, urteilt Hans Klecker, der die Einführung einer neuen Sprache in Zeiten des Rückgangs sprachlicher Traditionen kritisch sieht. Trotz der Bedenken bleibt Borkowski optimistisch: „Wir wollen nicht die Asche bewahren, sondern die Flamme erhalten“, so der Linguist, der seine innovative Idee in die breite Öffentlichkeit tragen will. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.

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Quelle/Referenz
saechsische.de