Dela, eine 21-jährige Frau, lebt seit ihrer Rückführung aus Deutschland nach Spanien unter extrem schwierigen Bedingungen. Ihr einziger Besitz besteht aus einem Rucksack und einem kleinen Koffer. Diese traurige Situation hat sich nach ihrer Flucht mit ihrer Familie aus Syrien und ihrem anschließenden Aufenthalt in Spanien zugespitzt. Dela erhielt ursprünglich in Spanien Asyl, doch die Umstände änderten sich dramatisch, nachdem sie im August 2022 allein zurückgeführt wurde. Dies geschah, weil Deutschland laut EU-Recht nicht zuständig war, was für Dela eine Kettenreaktion von Herausforderungen auslöste.
Die Lebensumstände von Dela haben sich seither erheblich verschlechtert. Sie ist obdachlos und muss häufig unter freiem Himmel schlafen. Berichten zufolge sind die Bedingungen in den Notunterkünften, in denen sie untergebracht war, katastrophal. Sie muss sich diese oft mit fremden Männern teilen, was sie als gefährlich und bedrohlich empfindet. Zudem erhält Dela von den spanischen Behörden keine Unterstützung. Diese argumentieren, dass sie durch ihre frühere Ausreise nach Deutschland ihren Anspruch auf Hilfe verwirkt hat.
Rechtslage und menschliche Würde
Obdachlosigkeit ist nicht nur ein persönliches Schicksal; sie wirft auch bedeutende rechtliche und gesellschaftliche Fragen auf. Laut dem Deutschen Institut für Menschenrechte haben wohnungslose Personen ein Recht auf menschenwürdige Unterbringung. Insbesondere hat die Direktorin des Instituts, Beate Rudolf, darauf hingewiesen, dass die Bedingungen in kommunalen Unterkünften oft unzureichend sind. Die Unterbringung sollte der Würde des Menschen Rechnung tragen und ist entsprechend dem Sozialpakt der Vereinten Nationen zu gewährleisten.
Ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die besonders betroffenene Gruppen, darunter Menschen aus Psychiatrien und Suchtkliniken, verschärfen die Situation. Dela ist ein Beispiel dafür, wie diese systemischen Probleme Individuen in existenzielle Notlagen bringen können. Seit ihrem Aufenthalt in Spanien hat sie Schwierigkeiten, Arbeit zu finden, da die Sprachbarriere und ihre Lebensumstände den Zugang zum Arbeitsmarkt stark einschränken. Sie erhält lediglich einmal täglich Essen von einer städtischen Kirche. Ihre Sehnsucht nach einer Rückkehr nach Deutschland bleibt, auch wenn ihr derzeit eine Einreisesperre auferlegt wurde. Sie träumt davon, eine Ausbildung zu beginnen und ihre Familie, die in Deutschland lebt, wiederzusehen.
Forderungen zur Verbesserung der Situation
Es ist klar, dass das Problem der Wohnungslosigkeit, insbesondere in Fällen wie dem von Dela, umfassendere Lösungen erfordert. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt, die Standards in Unterkünften zu verbessern und den Zugang zu qualifizierter Beratung zu stärken. Die Zahlen sind alarmierend: Es leben mehrere zehntausend Menschen in Deutschland in ordnungsrechtlicher Unterbringung, oft unter solchen Bedingungen, die die Menschenwürde verletzen.
Es ist dringend erforderlich, dass Kommunen ihrer Verantwortung gerecht werden und sowohl menschenwürdige Unterkünfte bereitstellen als auch die sozialpolitischen Rahmenbedingungen verbessern, die der Wohnungslosigkeit Vorschub leisten. Andernfalls werden wie im Fall von Dela weiterhin Menschenleben negativ beeinflusst, während die Gesellschaft sich nur sehr langsam mit den zugrunde liegenden Problemen auseinandersetzt. Die Berichte über situationsbedingte Rückführungen und die daraus resultierende Obdachlosigkeit sind keine Einzelfälle, sondern spiegeln ein System wider, das reformiert werden muss.
Für weitere Informationen über die Thematik der Menschenrechte und Wohnungslosigkeit siehe auch die Berichterstattung auf Schwäbische, Institut für Menschenrechte und Bundestag.