AachenNordrhein-Westfalen

Zukunft der Kirchen: Neue Nutzungskonzepte für NRWs Gotteshäuser

Die Ausstellung "Kirchen als Vierte Orte - Perspektiven des Wandels" wurde eröffnet, um innovative Nutzungsideen für rund 3.000 nicht mehr für den Gottesdienst benötigte Kirchen in NRW zu präsentieren und damit auf die vielfältigen Möglichkeiten der Umnutzung aufmerksam zu machen.

In Nordrhein-Westfalen stehen viele Kirchengebäude vor einer grundlegenden Umnutzung. Der Grund: Rund 3.000 der 6.000 Gotteshäuser in der Region sind nicht mehr für den Gottesdienst erforderlich. Um diesen Wandel sichtbar zu machen, wurde die Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ ins Leben gerufen.

Die Veranstaltung zielt darauf ab, den Besucherinnen und Besuchern die vielfältigen Möglichkeiten zu präsentieren, wie nicht mehr benötigte Kirchen genutzt werden können. Die Ausstellung zeigt spannende Transformationen: Vom Aikido-Dojo in der Dreifaltigkeitskirche Köln bis hin zur umgebauten Kirche Sankt Rochus in Jülich, die heute als Fahrradgeschäft dient. Video-Interviews, Fotos und informative Texte zu den verschiedenen Objekten geben Einblicke in diese kreativen Konzepte.

Die Herausforderung der Umwidmung

Besonders bemerkenswert ist die Diskussion um die Umwidmung katholischer Kirchen. Diese gestaltet sich komplizierter als bei evangelischen Kirchen, da eine katholische Kirche, die nicht mehr für den Gottesdienst genutzt wird, entweiht werden muss. Dieser Prozess wird durch ein Dekret des Diözesanbischofs eingeleitet und in einem letzten Gottesdienst bekannt gegeben. Mit dieser Profanierung wird das Gotteshaus einem neuen Zweck zugeführt und verliert den Status seines heiligen Gebrauchs.

Die Ausstellung soll nicht nur Informationen bereitstellen, sondern auch dazu einladen, über die Zukunft dieser Räume nachzudenken. Die Umnutzung von Kirchen ist ein Zeichen für den sozialen Wandel und die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft. Es entsteht Raum für neue Ideen und Aktivitäten, die das kulturelle Leben fördern und die Gemeinschaft stärken können.

Angesichts der Tatsache, dass viele Kirchengemeinden in Deutschland mit sinkenden Besucherzahlen und damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten kämpfen, wird die Umwandlung dieser Gotteshäuser zu einem dringenden Thema. Es ist wichtig, die gesellschaftlichen Potenziale dieser Räume zu nutzen, um sie wieder ins lebendige Stadt- und Gemeindeleben zu integrieren.

Die kreativen Konzepte in der Ausstellung sind ein fester Bestandteil dieses Wandels. Sie zeigen auf, dass leere Kirchen nicht nur abgerissen oder verfallen müssen, sondern dass sie Chancen auf eine neue, sinnvolle Nutzung bieten können. Dieser Prozess hin zu „Vierten Orten“ – einem Konzept, das über die klassischen Funktionen von Kirchen hinausgeht – verdeutlicht, wie wichtig es ist, Aufmerksamkeit auf innovative Gestaltungen und Nutzungsmöglichkeiten zu lenken.

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