Nordrhein-Westfalen

Wohnungsbau in NRW: Münster an der Spitze, Ruhrgebiet im Tiefpunkt

Wohnungsbau in NRW: Warum das Ruhrgebiet abgeschlagen ist

Eine neue Statistik, die von Information und Technik NRW (IT.NRW) veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum zwischen 2022 und 2023 einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 43.600 Wohnungsbaugenehmigungen erteilt, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von etwa 25 Prozent bedeutet. Besonders auffällig war der drastische Rückgang bei den Ein- oder Zweifamilienhäusern, deren Baugenehmigungen sich fast halbierten auf nunmehr 2028 Wohnungen, was den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt darstellt.

Während dieser allgemeine Rückgang zu verzeichnen war, zeigte sich in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens dennoch eine positive Entwicklung. Das Wohnungsbau-Ranking offenbarte, dass Münster in dieser Hinsicht eine Spitzenposition einnimmt, mit einer Durchschnittsquote von 43,3 Neubaugenehmigungen pro 10.000 Einwohner. Auch der Kreis Steinfurt mit 46,8 und der Kreis Borken mit 42,5 lagen deutlich über dem Landesdurchschnitt.

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Im Gegensatz dazu wiesen einige Städte im Ruhrgebiet und Umgebung wesentlich geringere Baugenehmigungszahlen auf. Städte wie Hagen, Bochum, Remscheid und Herne erhielten Genehmigungen weit unter dem Landesdurchschnitt. Hamm schnitt mit 17,7 Genehmigungen ebenfalls deutlich unterdurchschnittlich ab. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Entwicklung neuer Wohnprojekte in Nordrhein-Westfalen derzeit nicht optimal verläuft.

Selbst in Münster, das als Vorreiter in Sachen Wohnungsbau gilt, traten kürzlich Probleme auf, als eine Tiny-House-Siedlung geräumt werden musste, da sie nicht vollständig legal war. Angesichts steigender Mietpreise für bestehende Wohnungen und einem Rückgang bei Baugenehmigungen könnten alternative Wohnkonzepte wie Tiny-Houses in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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