Künstliche Intelligenz (KI) ist zunehmend Teil unseres Alltags, doch im Schulunterricht ist die Integration nach wie vor gering. Am Willms-Gymnasium in Delmenhorst wird nun ein Schritt in die Zukunft gewagt. Die Schule hat einen neuen Maker Space eröffnet, der sich intensiv mit den Themen rund um KI beschäftigt. Diese Initiative wird vom MINT-EC-Verbund geleitet, um Schüler aktiv in die Welt der KI einzuführen. Zur Unterstützung dieser innovativen Züge wurden 10.000 Euro zur Verfügung gestellt, Teil der Initiative „Zukunft mitgemacht“, die insgesamt 1,2 Millionen Euro für 118 von 300 Bewerberschulen bereitgestellt hat, um innovative Schulideen voranzutreiben. Der Maker Space ist mit leistungsfähigen Computern und Präsentationsflächen ausgestattet und soll auch als offener Lernraum fungieren. Dort können Schüler sowohl Lern- als auch Lehrrollen übernehmen.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, hebt hervor, wie wichtig es ist, Bildungseinrichtungen zukunftsfähig zu gestalten. Der Maker Space bietet Schülern die Möglichkeit, KI zu erforschen, eigene Modelle zu entwickeln und ethische Fragestellungen zu beleuchten. Lehren und Lernen sollen durch diesen innovativen Ansatz neu definiert werden, wobei fortlaufende Fortbildung der Lehrkräfte eine entscheidende Rolle spielt, denn die Entwicklungen in der KI sind schnelllebig.

Neue Lehrmethoden und politische Initiativen

Die Bemühungen, KI im Bildungsbereich zu fördern, finden auch auf politischer Ebene Resonanz. Eine kürzlich veranstaltete Fachtagung der Kultusministerkonferenz (KMK) in Köln widmete sich unter dem Motto „KI in schulischen Bildungsprozessen“ der Frage, wie Schulen KI sinnvoll einsetzen können. Teilnehmer aus Bildungsverwaltung, Wissenschaft und Schulpraxis diskutierten die Notwendigkeit, einen gemeinsamen Themenkatalog zum Umgang mit KI in Schulen zu entwickeln. Nordrhein-Westfalen übernimmt hierbei die Federführung. RM-Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller betonte die Chancen, die KI für die individuelle Förderung von Schülern und die Unterstützung von Lehrkräften bei der Materialerstellung bietet.

Zu den Herausforderungen gehören die Implementierung von dementsprechenden Instrumenten und das notwendige Regelwerk. Zu Jahresbeginn erhielten Schulen in NRW einen KI-Handlungsleitfaden, der sich mit textgenerierenden KI-Systemen wie ChatGPT befasst. Die Länder planen, bis 2024 einen einheitlichen Rahmen zu schaffen, um die Integration von KI in den Schulalltag zu erleichtern.

Das Potenzial von Künstlicher Intelligenz im Unterricht

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Bildungslandschaft grundlegend zu verändern. Trotz zahlreicher Ankündigungen über innovative Technologien im Bildungsbereich gab es in den letzten 40 Jahren kaum eine digitale Revolution. KI könnte hier entscheidend eingreifen und individualisierte Lernkonzepte ermöglichen. Lehrkräfte sehen sich oft mit dem Mehraufwand konfrontiert, digitale Werkzeuge in ihre Unterrichtsplanung einzubetten.

Generative KI-Modelle wie ChatGPT könnten qualitativ hochwertige Antworten geben und dabei helfen, Lernprozesse zu unterstützen. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Reliabilität der Informationen und der potenziellen Abhängigkeit der Schüler von solchen Technologien. Experten betonen, dass eine verantwortungsvolle Integration von KI in den Unterricht erforderlich ist, um den menschlichen Kontakt und das kritische Denken der Schüler nicht zu gefährden.

Es bleibt also abzuwarten, wie der Einsatz von KI die schulische Bildung beeinflussen wird. Die Veränderungen in der Bildungslandschaft sind notwendig, um die Herausforderungen im internationalen Wettbewerb zu bewältigen und die Ressourcenverteilung sowie die Schulung der Lehrkräfte zu verbessern.

Weitere Details zu diesen Entwicklungen sind bei Weser-Kurier, KMK und bpb zu finden.