In Nordrhein-Westfalen haben am heutigen Tag Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen ihre Arbeit vorübergehend niedergelegt. Rund 4.000 Mitarbeitende aus über 50 Einrichtungen folgten dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum bundesweiten Warnstreik. Die zentrale Kundgebung fand in Bad Oeynhausen statt, wo etwa 800 Menschen, darunter Verdi-Bundeschef Frank Werneke, teilnahmen. Diese Streikaktionen sind Ausdruck des Unmuts über die bisherigen Angebote der Arbeitgeber in den aktuellen Tarifverhandlungen.

Verdi fordert eine Gehaltssteigerung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten. Darüber hinaus stehen auch Forderungen zur Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro pro Monat im Raum und die Gewährung von mindestens drei zusätzlichen freien Tagen. In Dortmund beispielsweise legten rund 300 Beschäftigte des Dortmunder Klinikums die Arbeit nieder, was auch Auswirkungen auf Nachtschichten hatte.

Kritik an den Warnstreiks

Die kommunalen Arbeitgeber äußern scharfe Kritik an den Warnstreiks. Sie argumentieren, dass derartige Aktionen die Gesundheitsversorgung und andere essentielle Dienstleistungen einschränken. Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA), Niklas Benrath, wies darauf hin, dass die Forderungen der Gewerkschaften als zu teuer angesehen werden, da sie Mehrkosten von etwa 11 Prozent oder fast 15 Milliarden Euro jährlich verursachen könnten. Bereits seit vier Wochen finden in verschiedenen Kommunen und Fachbereichen tageweise Streiks statt.

Die Verhandlungen über die Gehälter und Arbeitsbedingungen sind von zentraler Bedeutung. In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar legten die Arbeitgeber kein Angebot vor, was als Provokation angesehen wurde. Verdi kritisiert die Forderung der Arbeitgeber nach minimalen Lohnerhöhungen und langen Laufzeiten von 36 Monaten.

Zukunftsaussichten und nächste Schritte

Für kommenden Freitag sind weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt, in denen Frauen in sozialen Berufen, wie in Kitas und sozialen Einrichtungen, für mehr Lohngerechtigkeit demonstrieren sollen. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt. Beide Seiten zeigen sich gewillt, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird und gleichzeitig die Anliegen der Arbeitgeber berücksichtigt.

Angesichts der aktuellen Situation muss damit gerechnet werden, dass die Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiterhin mit erheblichen Einschränkungen rechnen müssen. Die betroffenen Kunden aus Kliniken, Rettungsstellen und Pflegeheimen sind zu einem Großteil auf Notdienste angewiesen, die in den streikenden Einrichtungen sichergestellt sind. Die Notwendigkeit zur Erhöhung des Drucks auf die Arbeitgeber im Tarifstreit bleibt also auch weiterhin bestehen.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in diesem Tarifkonflikt verweisen wir auf die Berichte von Dewezet, Tagesschau und Süddeutsche.