Die Fahrradwirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2022 einen weiteren Wachstumsschub erlebt. Laut dem ersten Branchenbericht zur Fahrradwirtschaft in NRW hat die Branche im genannten Jahr eine Wirtschaftsleistung von rund 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 3,2 Prozent in Bezug auf die Bruttowertschöpfung in dem Zeitraum von 2012 bis 2022.
Ein maßgeblicher Beitrag zur Wirtschaftsleistung der Fahrradbranche in Nordrhein-Westfalen stammt vom Fahrradhandel, der etwa ein Drittel zur Gesamtwertschöpfung beiträgt. Weitere wesentliche Segmente sind der Fahrradtourismus mit 24,3 Prozent, Dienstleistungen mit 18,4 Prozent, die Herstellung von Fahrrädern mit 14,9 Prozent sowie die Infrastruktur für den Radverkehr mit 6,4 Prozent. Ein deutlicher Anstieg ist auch bei den Erwerbstätigen in der Branche zu verzeichnen, die von 42.600 im Jahr 2012 auf 50.700 Beschäftigte im Jahr 2022 angestiegen ist.
Die Fahrradwirtschaft in NRW bietet nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern auch ein bedeutendes Potenzial im Bereich des Umweltschutzes. Ein verstärkter Radverkehr kann dazu beitragen, Emissionen zu reduzieren, den Verkehr zu entlasten und die Förderung eines aktiven Lebensstils zu unterstützen. Der nordrhein-westfälische Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Oliver Krischer, betont die Rolle des Fahrrads als entscheidenden Faktor für die Verkehrswende.
Städte wie Düsseldorf und Köln setzen bereits auf nachhaltige Mobilitätskonzepte, bei denen das Fahrrad eine zentrale Rolle spielt. Düsseldorf fördert den Radverkehr mit Maßnahmen wie Fahrradgaragen, Abstellmöglichkeiten und Leihstationen für E-Lastenfahrräder. In Köln werden Fahrradstraßen ausgebaut, ein Radverkehrskonzept in der Innenstadt umgesetzt und Radschnellwege ins Umland entwickelt. Diese Maßnahmen tragen zur Weiterentwicklung und Stärkung der Fahrradwirtschaft in NRW bei.