Die Britischen Filmpreise (Baftas) wurden am 16. Februar 2025 in London verliehen, und der mit Spannung erwartete Film „Konklave“ von Edward Berger ging als großer Gewinner aus der Gala hervor. Der Thriller, der die Papstwahl thematisiert, erhielt insgesamt vier Auszeichnungen. Dazu zählen der Preis für den besten Film, der herausragende britische Film, das beste adaptierte Drehbuch sowie der Preis für den besten Schnitt. Insgesamt war „Konklave“ auf der Jagd nach zwölf Nominierungen, was seine enorme Anerkennung unterstreicht. Trotz der Erfolge blieben der Hauptdarsteller Ralph Fiennes und Regisseur Edward Berger ohne Auszeichnungen.

In der Geschichte von „Konklave“ spielt der Charakter des Dekans des Kardinalskollegiums, Cardinal Lawrence, dargestellt von Ralph Fiennes, eine zentrale Rolle. Er organisiert die Wahl des neuen Papstes im Vatikan nach dem Tod des vorangegangenen Papstes. Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt, als die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle gehen, um zu wählen. In einer dramatischen Szene hält Fiennes eine einführende Rede, die als Homilie bekannt ist. Diese eindringliche Darbietung, in der Fiennes seine innersten Zweifel thematisiert, wechselt zwischen Italienisch und Englisch und vermittelt die komplexe Dynamik innerhalb des Kardinalskollegiums.

Bafta-Auszeichnungen und Konkurrenten

Besonders bemerkenswert war die Leistung von Adrien Brody, der den Preis für die beste Hauptrolle für „The Brutalist“ gewann, während dessen Film auch Auszeichnungen für die beste Filmmusik und die beste Kameraführung erhielt. Mikey Madison wurde als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in „Anora“ ausgezeichnet. Die Konkurrenz war stark mit insgesamt 42 nominierten Filmen. Gerd Nefzer bekam den Bafta für die besten visuellen Spezialeffekte für „Dune: Part Two“, das zudem für den besten Sound ausgezeichnet wurde.

Ein gewisses Aufsehen erregte die nominierte Transfrau Karla Sofia Gascon, die der Gala fernblieb, während Zoe Saldana als beste Nebendarstellerin geehrt wurde. In einem weiteren spannenden Moment gewann Kieran Culkin den Preis als bester Nebendarsteller für „A Real Pain“. Die Verleihung fand in der Royal Festival Hall an der Themse statt und wurde von David Tennant moderiert.

Kulturelle Relevanz von „Konklave“

„Konklave“ hat nicht nur in der Filmwelt für Furore gesorgt; auch die kirchenpolitische Bedeutung des Films wird diskutiert. Einige konservative Kirchenvertreter äußerten deutliche Kritik, während Münchner Kardinal Reinhard Marx Sympathien für den Film zeigte. Er sah Parallelen zu realen Konklaven, insbesondere in Bezug auf die Wahl von Papst Franziskus, die in nur anderthalb Tagen abgeschlossen war. „Konklave“ spiegelt aktuelle Debatten innerhalb der Kirche wider und stellt wesentliche Fragen zu Glauben und der Rolle der Kirche in der modernen Welt.

Der Film wurde zudem für einen Golden Globe für das beste Drehbuch ausgezeichnet und steht auf der Shortlist für die beste Filmmusik. Ob „Konklave“ auch Oscar-Nominierungen erhalten wird, bleibt abzuwarten; die endgültigen Nominierungen wurden aufgrund unerwarteter Umstände auf den 23. Januar verschoben. Die Entwicklung dieses Films bleibt weiterhin spannend, sowohl für die Filmindustrie als auch für die gesellschaftlichen Diskussionen, die ihm folgen.

Insgesamt zeigt sich, dass „Konklave“ nicht nur ein filmisches Werk von hoher Qualitiät ist, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über den Glauben und die Strukturen innerhalb der Kirche anregt. Die Verleihung der Baftas hat dem Film zusätzliche Sichtbarkeit und Anerkennung beschert, die ihn auch über die Grenzen der Filmfestivals hinaus relevant macht.

Die verschiedenen Auszeichnungen für „Konklave“ und andere Filme sind nachfolgend aufgelistet:

Kategorie Gewinner
Bester Film Konklave
Herausragender Britischer Film Konklave
Bestes adaptiertes Drehbuch Konklave
Bester Schnitt Konklave
Beste Hauptrolle Adrien Brody für The Brutalist
Beste Hauptdarstellerin Mikey Madison für Anora
Bester Nicht-Englischsprachiger Film Emilia Perez
Beste Nebendarstellerin Zoe Saldana
Bester Nebendarsteller Kieran Culkin für A Real Pain
Beste visuelle Spezialeffekte Gerd Nefzer für Dune: Part Two
Bester Sound Dune: Part Two