BildungNordrhein-Westfalen

Schulstress in Köln: Kritik an Zentralen Prüfungen für Zehntklässlerinnen und Zehntklässler

Der NRW-Philologenverband hat die Zentralprüfung ZP10 für Zehntklässler an Gymnasien kritisiert. Diese Prüfungen, auch als „Kleines Abitur“ bekannt, sind neu und verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler an gymnasialen Einrichtungen. Insgesamt nehmen etwa 150.000 Jugendliche teil, um den Mittleren Schulabschluss zu erlangen. Die Prüfungsfächer umfassen Englisch, Deutsch und Mathematik.

Die Einführung dieser zentralen Prüfungen stößt auf Kritik vom Philologenverband NRW. Die Verbandsvorsitzende Sabine Mistler stellt die Sinnhaftigkeit der Prüfungen in Frage. Sie argumentiert, dass nur ein geringer Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler nach der 10. Klasse das Gymnasium verlässt und daher die Verpflichtung zur Teilnahme an der ZP10 fragwürdig sei. Die Prüfung bedeutet zusätzlichen Druck und Aufwand für die Studierenden, sowie eine hohe Arbeitsbelastung für die Lehrkräfte.

Daniel Wom Webdesign

Eine Umfrage des Philologenverbandes ergab, dass lediglich ein Fünftel der befragten Lehrkräfte die Prüfung als sinnvoll erachten. Viele sehen keinen Mehrwert in der ZP10, insbesondere da sie zeitgleich zu den regulären Abiturklausuren korrigiert werden müssen. Die Einführung dieser Prüfungen steht im Zusammenhang mit der Rückkehr zu G9 (Abitur nach 13 Jahren), nachdem die Zentralprüfungen mit der Umstellung auf G8 (Abitur nach zwölf Schuljahren) im Jahr 2005 abgeschafft worden waren.

Obwohl andere Bundesländer wie Berlin die Prüfung abgeschafft haben, plant das Schulministerium NRW vorerst an der ZP10 festzuhalten. Der Philologenverband fordert eine freiwillige Teilnahme an den Prüfungen, insbesondere für Studierende, bei denen der Mittlere Abschluss gefährdet ist. Das Ministerium betont dagegen die Bedeutung der Prüfung für die Rückmeldung des Leistungsstands und die Chancengerechtigkeit. Trotz der Kritik gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Prüfung an Gymnasien in NRW optional wird.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"