Das Haus Böckum in Duisburg, eine historische Wasserburg aus dem Mittelalter, steht derzeit zum Verkauf. Diese einzigartig erhaltene Wasserburg ist das einzige ihrer Art im Duisburger Stadtgebiet. Mit einer Grundstücksfläche von etwa 29.000 Quadratmetern bietet die Burg nicht nur einen reizvollen Blick auf die Geschichte, sondern auch Potenzial für zukünftige Entwicklungsprojekte. Laut Ruhr24 wurde das Gut Böckum erstmals im Jahr 1345 erwähnt und war über Jahrhunderte im Besitz der Grafen von Berg.

Aktuell zeigt sich der Zustand des Guts Böckum jedoch als problematisch. Der bisherige Eigentümer hat kein Interesse mehr an der Pflege und Weiterentwicklung des Objekts, wodurch der Verfall des Geländes vorangeschritten ist. Aktuelle Bilder belegen, dass Wege stark zugewachsen sind, und Dickicht die Sicht auf die beeindruckende Burganlage einschränkt. Ein Statiker wurde hinzugezogen, um Empfehlungen zur Stabilisierung des Gemäuers zu geben, insbesondere der südlichen Gebäudeecke, wo Veränderungen im Mauerwerk festgestellt wurden, die vermutlich auf anstehendes Wasser zurückzuführen sind. Diesbezüglich wurde der Eigentümer aufgefordert, diese Bereiche zu reparieren. Die Dokumentation des Zustands des Gebäudes erfolgt durch die Untere Denkmalbehörde alle 14 Tage, berichtet Nordbote.

Geplante Bauvorhaben und Denkmalschutz

Für das Gut Böckum liegen bereits umfangreiche Entwicklungspläne vor. Eine Baugenehmigung für den Umbau der Scheune in fünf Reihenhäuser und die Umgestaltung der Burganlage in neun Wohneinheiten besteht, und, wie Ruhr24 ergänzt, soll ein Neubau das bestehende Ensemble ergänzen. Diese Bauvorhaben sind in Abstimmung mit der örtlichen Denkmalbehörde geplant, was die Notwendigkeit des Denkmalschutzes unterstreicht, der für das Haus Böckum seit dem 27. Juni 1991 gilt.

Die Untere Denkmalbehörde hat zudem vorgeschlagen, das Dach und die Fenster bis zum Frühjahr 2025 vollständig zu erneuern, um den Verfall weiter aufzuhalten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da in Nordrhein-Westfalen aufgrund der langen Geschichte des Denkmalschutzes seit der Einführung des Denkmalschutzgesetzes 1980, das auf dem Preußischen Ausgrabungsgesetz von 1920 basiert, besondere Richtlinien zur Erhaltung von historischen Gebäuden gelten. Laut Bauportal NRW ist eine Neufassung des Denkmalschutzgesetzes nach 40 Jahren notwendig, um aktuelle gesellschaftliche und umweltpolitische Erfordernisse zu berücksichtigen.

Wie sich die Entwicklung des Gut Böckum weitergestaltet, bleibt abzuwarten. Interessierte Käufer sind aufgefordert, handwerkliche Fähigkeiten mitzubringen, um das interessante, jedoch sanierungsbedürftige Objekt zu einem neuen und lebendigen Teil der Duisburger Stadtgeschichte zu machen.