Der deutsch-griechische Salafist Abu Alia al-Yunani hat erneut mit seinen radikalen Ansprachen für Aufsehen gesorgt. Seine Auftritte, bei denen er vor meist jungen Zuhörern predigte, wurden kürzlich Thema im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Am vergangenen Wochenende sollte er in Mülheim an der Ruhr auftreten, während ein geplanter Vortrag in Dortmund in letzter Minute abgesagt wurde, da dem Veranstalter angeblich nicht bewusst war, dass es sich bei Abu Alia um einen Hassprediger handelte.
In der Schweiz wurde dem Salafisten am Karsamstag ein Einreiseverbot auferlegt, und er wurde über die deutsche Grenze zurückgeschickt. Dennoch gelang es ihm, seinen Weg nach Mülheim zu finden und erneut aufzutreten. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen beobachtet Abu Alia bereits seit längerer Zeit. Laut dem Lagebild Islamismus 2019 des Landesverfassungsschutzes ist er in der extremistisch-salafistischen Szene aktiv und spielt eine bedeutende Rolle.
Die Politik reagierte auf die erneuten Auftritte des Islamisten mit Besorgnis. Die SPD-Landtagsfraktion stellte eine Kleine Anfrage zur Thematik des „Propheten des Terrors“. Innenexpertin Christina Kampmann forderte, dass NRW nicht erneut zum Hotspot für Hassprediger aus der Salafistenszene wird und drängt darauf, solche Auftritte frühzeitig zu unterbinden. Innenminister Herbert Reul wird in dieser Angelegenheit in die Verantwortung genommen.
Das Innenministerium erklärte in Bezug auf ein mögliches Veranstaltungsverbot, dass dies nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden würde, wenn eine konkrete Gefahr besteht. Da Abu Alia bisher keine strafrechtlich relevanten Äußerungen während seiner Reden getätigt hat, war ein Verbot der Veranstaltung rechtlich nicht durchsetzbar. Dennoch sollen Videos seiner Auftritte ausgewertet werden, um etwaige strafrechtliche Verstöße zu verfolgen.