Im Zuge der Untersuchungen im Zusammenhang mit der Einwanderung wohlhabender Ausländer in Deutschland steht der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), im Mittelpunkt. Reul gab zu, sich mehrfach mit einem Anwalt aus der Kölner Region getroffen zu haben, der verdächtigt wird, als Kopf eines Schmuggelrings tätig zu sein. Dieser Anwalt unterstützte Reuls CDU-Kampagne im Rheinisch-Bergischen Kreis 2022 mit fast 30.000 Euro.
Die Treffen zwischen Reul und dem Anwalt fanden hauptsächlich mit Unternehmern und Ehrenmitgliedern statt, bei denen sie Fragen zu Innenpolitik diskutierten. Trotz dieser Kontakte betonte Reul, dass er nie vermutet hätte, dass der Anwalt in illegale Machenschaften verwickelt sein könnte. Dem Anwalt wird vorgeworfen, Teil einer kriminellen Organisation zu sein, die seit Jahren Aufenthaltsgenehmigungen für reiche Personen aus China und Oman erlangt.
Die Ermittlungsbehörden haben im April Durchsuchungen in acht Bundesländern durchgeführt, um dieser Angelegenheit nachzugehen. Es besteht der Verdacht, dass die mutmaßlichen Schmuggler Beamte in verschiedenen Behörden bestochen haben, um Aufenthaltsgenehmigungen für ihre wohlhabenden ausländischen Kunden zu erhalten. Die Untersuchungen zu den Vorfällen laufen bereits seit 2020, wobei Verstöße aus den Jahren 2016 und 2017 untersucht werden.
Neben Reul ist auch der Landrat von Düren, Wolfgang Spelthahn, ins Visier der Ermittler geraten. Auch er wird wegen Bestechung untersucht, jedoch wurden keine konkreten Details dazu bekannt gegeben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf prüft derzeit insgesamt 58 Verdächtige und 147 Personen, die mutmaßlich durch die Schmuggler unerlaubte Aufenthaltsgenehmigungen erhalten haben. Von den Verdächtigen befinden sich noch drei in Untersuchungshaft, während die anderen unter Aufsicht stehen.
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