Die Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis, insbesondere Troisdorf, machen große Fortschritte auf ihrem Weg zur Smart City. Die dortige städtische App „smart:app“ bietet den Bürgern praktische Funktionen, die ihren Alltag erleichtern. Nutzer können Informationen zu Leihfahrrädern, Parkplätzen und Busfahrzeiten schnell und einfach abrufen. Besonders bemerkenswert ist, dass die App nicht nur aktuelle Stadtnachrichten und Veranstaltungen enthält, sondern auch die Live-Verfügbarkeit von Parkplätzen und die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn anzeigt. Weiterhin ermöglicht sie den Zugang zu digitalen Dienstleistungen des Stadtverwaltungs, inklusive über 80 online verfügbaren Verwaltungsanträgen. Die Einführung der „smart:app“ wird als zentrales Instrument zur Umsetzung der Smart City-Strategie von Troisdorf angesehen, die am bundesweiten Digitaltag am 7. Juni 2024 offiziell startet, wie die Troisdorfer Stadtverwaltung berichtet.
Ein weiterer Aspekt der Digitalisierung in Troisdorf sind die geplanten Infosäulen im Stadtgebiet. Drei dieser Informationszentren sind bereits an Mobilitätsknotenpunkten installiert, während zwei weitere in der Fußgängerzone geplant sind. Diese Infrastrukturmaßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, die vor gut zwei Jahren von der Stabsstelle Digitalisierung angestoßen wurde. Zudem haben rund 1.400 Bürger an einer Befragung teilgenommen, in deren Rahmen etwa 350 Projektideen gesammelt wurden. Im Jahr 2023 wurde auch das „virtuelle Rathaus“ eröffnet, welches mittlerweile etwa 80 Dienstleistungen online bereitstellt, basierend auf den Anforderungen der Bürger.
Technologische Innovationen für Bürger
Um den modernen Anforderungen gerecht zu werden, beinhaltet die „smart:app“ unter anderem Funktionen wie Mängelmelder und Müllabfuhrtermine. Die App wird auch weiterhin ausgebaut, um für die Bürger noch mehr Annehmlichkeiten zu bieten. Zukünftige Features könnten 360-Grad-Ansichten von Spielplätzen, Refill-Stationen und stillfreundlichen Orten umfassen. Des Weiteren wird die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) für Mobilitätsangebote aktiv gefördert. Die Integration von Carsharing-Diensten sowie die Anzeige von freien E-Ladestationen sind bereits in der App realisiert, wie aus den Plänen der Stadt zu entnehmen ist.
Ein weiteres Beispiel für die Smart City-Initiative im Rhein-Sieg-Kreis findet sich in Hennef. Hier werden Bürger ermutigt, wilden Müll und Schäden auf einer Smart-City-Karte zu markieren, um eine bessere Übersicht über Probleme in der Stadt zu erhalten. Auch in Siegburg wurde durch eine Umstellung auf schrankenloses Bezahlen in Tiefgaragen ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Diese Anwendungen zielen darauf ab, die Effizienz und Nutzerfreundlichkeit städtischer Dienstleistungen zu erhöhen.
Unterstützung auf Bundesebene
Im Rahmen zunehmender Digitalisierung stellt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) den Kommunen umfangreiche Unterstützung bereit. Die Förderung von Modellprojekten im Bereich Smart Cities, wie beispielsweise die Initiative „Smart Cities Made in Germany“, ist Teil der Strategie, Kommunen bei der digitalen Transformation zu stärken. Die BMWSB gibt an, dass seit 2019 insgesamt 820 Millionen Euro in diesen Bereich investiert wurden, um die Handlungsfähigkeit der Städte bis 2030 zu verbessern.
Insgesamt zeigt sich ein klarer Trend zur Digitalisierung in den Städten des Rhein-Sieg-Kreises, der nicht nur die Lebensqualität der Bürger verbessern soll, sondern auch als nachhaltiger Entwicklungsansatz gilt. Die Städte stehen vor neuen Herausforderungen, die kreative Lösungen und ein starkes Bürgerengagement erfordern, um die Chancen der Digitalisierung nachhaltig und gemeinwohlorientiert zu nutzen. Durch partizipative Ansätze und technologische Innovationen wird eine moderne und lebendige Stadtentwicklung vorangetrieben.