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Legalisierte Cannabis-Kultur: So entstehen die ersten Cannabis Social Clubs in der Region

Ein Cannabis-Club in Sankt Augustin bereitet sich intensiv auf den legalen Anbau und Verkauf von Cannabis vor. Diese sogenannten Cannabis Social Clubs ermöglichen ihren Mitgliedern den kostengünstigen Erwerb von Cannabis im Vergleich zum Schwarzmarkt. In Sankt Augustin sowie in Troisdorf, Bonn und Köln befinden sich derzeit Clubs in Gründung, wobei im Rhein-Sieg-Kreis bereits 250 Menschen Mitglieder sind.

Sebastian Schüler, ein 40-jähriger Mann, der Cannabis als eine berauschende Substanz betrachtet, engagiert sich maßgeblich für den Cannabis Social Club in Sankt Augustin. Er hebt hervor, dass der Club auf gesetzlicher Grundlage arbeitet und betont die Bedeutung der Legalität bei der Nutzung solcher Substanzen. Nach dem Beschluss des Bundestags vom 23. Februar 2024 kann der CSC Sankt Augustin ab dem 1. Juli offiziell im Vereinsregister eingetragen werden, sobald das Gesetz in Kraft tritt.

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Schüler berichtet von konkreten Planungen für den Anbau von Hanfpflanzen in einer speziellen Halle in Sankt Augustin. Diese Planungen umfassen Flächen für Anzucht, Mutter- und Blütenraum sowie Verarbeitungsräume. Ziel des Clubs ist es, den Schwarzmarkt auszutrocknen und die Kriminellen aus dem Geschäft zu drängen. Der Verkaufspreis pro Gramm im Club wird voraussichtlich bei sechs Euro liegen, im Straßenverkauf werden derzeit etwa zehn Euro verlangt.

Es wird darauf hingewiesen, dass der Konsum von Cannabis Risiken birgt, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene. Schüler betont, dass Jugendliche unter 18 Jahren nicht Mitglied im Club sein dürfen. Zusätzlich wird für Mitglieder bis 21 Jahre Cannabis mit einem THC-Gehalt von höchstens zehn Prozent angeboten und ein Suchtberater steht für Informationen über die Gefahren bereit.

Der Cannabis-Club in Sankt Augustin zielt darauf ab, keine neuen Konsumenten für Cannabis zu gewinnen, sondern bestehende Nutzer aus der Illegalität zu holen. Mit bereits 18.000 Mitgliedern bundesweit wird durch Mitgliedsbeiträge der Drogenkonsum finanziert. Pro Besuch können maximal 25 Gramm mitgenommen werden, wobei das THC-Level des Cannabis für Mitglieder ab 21 Jahren zwischen 20 und 30 Prozent liegt. Die ersten Abgaben an Mitglieder erfolgen voraussichtlich nicht vor Januar 2025 aufgrund des zeitaufwändigen Anbau- und Ernteprozesses.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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