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Krautwischtag in Kommern: Traditionelles Kräutersammeln lebt wieder auf

Am 15. August feiert das LVR-Freilichtmuseum Kommern mit einem Freiluft-Gottesdienst und der traditionellen Kräutersegenszeremonie den „Krautwischtag“, der an den Brauch erinnert, Kräutersträuße zu binden und zu segnen, um Menschen und Vieh vor Unglück zu schützen und die kulturelle Bedeutung dieses fast vergessenen Brauches zu bewahren.

Mechernich-Kommern. Die Wiederbelebung alter Traditionen spielt eine entscheidende Rolle für das kulturelle Erbe der Region. Am 15. August, dem Festtag „Mariä Himmelfahrt“, feierte das LVR-Freilichtmuseum Kommern den traditionellen „Krautwischtag“. Diese Veranstaltung dient nicht nur der Bewahrung von Brauchtum, sondern auch der Bildung und dem Austausch in der Gemeinschaft.

Der Krautwisch in der heutigen Zeit

Der „Krautwisch“ ist ein Strauß aus verschiedenen Heilkräutern und Nutzpflanzen, der einst in nahezu jedem Haushalt zu finden war. Historisch betrachtet war der Krautwisch ein wichtiger Bestandteil des Alltags, um Menschen und Tiere vor Krankheiten oder Unglücken zu schützen. In der heutigen Zeit hat jedoch die Erinnerung an diesen Brauch stark nachgelassen.

Im LVR-Freilichtmuseum Kommern werden an diesem Tag die traditionellen Fertigkeiten der Hauswirtschafterinnen wieder zum Leben erweckt. Diese sammeln verschiedene Kräuter, um die Besucher über die traditionelle Zusammensetzung von Kräutersträußen zu informieren. Besonders bemerkenswert ist der Einsatz von bis zu 99 verschiedenen Kräutern, darunter Rainfarn, Johanneskraut und die vier Hauptgetreidearten.

Die Bedeutung des Brauchs für die Gemeinschaft

Die Veranstaltung beginnt mit einem Freiluft-Gottesdienst, bei dem Diakon Manfred Lang die Kräuter segnet. Hier wird deutlich, dass der Krautwisch nicht nur eine historische Bedeutung hat, sondern auch als ein Symbol für den Zusammenhalt der Gemeinschaft dient. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, sich mit den alten Bräuchen vertraut zu machen und deren kulturelle Bedeutung zu ergründen.

Besonders in ländlichen Regionen, wo der Brauch einst weit verbreitet war, kann die Rückbesinnung auf solche Traditionen das Gemeinschaftsgefühl stärken. Der Austausch zwischen den Generationen wird gefördert und das Bewusstsein für die eigene kulturelle Identität geschärft.

Ein Erlebnis für Jung und Alt

Die Besucherinnen und Besucher des Museums haben am 15. August die Möglichkeit, zwischen 11.00 und 16.00 Uhr einen Einblick in diesen faszinierenden Brauch zu gewinnen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genießen einen freien Eintritt, was dazu beiträgt, dass auch die jüngere Generation in den Genuss dieser Tradition kommt.

Der Krautwisch hat nicht nur eine religiöse, sondern auch eine soziale Funktion, indem er den Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit vermittelt. Früher diente er auch dazu, Häuser vor Unwettern zu schützen oder die Schwellen geweihten Kräutern zu unterlegen, um Unglücke abzuwenden.

Fazit

Der Krautwischtag im LVR-Freilichtmuseum Kommern ist mehr als nur ein Event; er steht als Zeichen für die Bewahrung einer wertvollen Tradition, die die Gemeinschaft stärkt und verbindet. Durch solch kulturelle Veranstaltungen wird das Erbe lebendig gehalten und die Geschichte der Region auch zukünftigen Generationen nähergebracht.

Weitere Informationen über das Jahresprogramm finden Sie unter Kommern | LVR.

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