Verurteilung nach Raubserie auf Tankstellen im Rhein-Erft-Kreis möglicherweise mit harten Strafen
Nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung steht im Raum, dass die drei Tankstellen-Räuber im Rhein-Erft-Kreis mit mehrjährigen Haftstrafen oder erneuter Bewährung bestraft werden könnten. Besonders brisant: Der Älteste im Trio, derzeit auf freiem Fuß, riskiert bei der Urteilsverkündung im Kölner Landgericht sogar eine mögliche Festnahme aufgrund der Befürchtung, dass er ins Ausland fliehen könnte.
Das Motiv für die Raubserie sei laut Staatsanwaltschaft „schnelles Geld“ gewesen. Alle drei Täter sind einschlägig vorbestraft wegen verschiedener Verbrechen, darunter Diebstahl, Raub und teilweise gefährliche Körperverletzung. Vor allem dem 18-jährigen Angeklagten wird von der Anklagebehörde eine „schädliche Neigung“ attestiert, da er trotz vorheriger Bewährungsstrafe erneut straffällig geworden sei.
Während die Verteidiger die psychischen Folgen für die Opfer herunterspielten, konzentrierte sich der Anwalt des 22-jährigen Angeklagten darauf, die Rolle seines Mandanten als Anstifter zu relativieren. Er plädierte für eine milde Gesamtfreiheitsstrafe, da seinem Mandanten lediglich Beihilfe zum Vorwurf gemacht werden könne.
Zustände in der JVA Wuppertal-Ronsdorf kritisiert
Die Plädoyers für die jugendlichen Angeklagten enthielten auch Kritik an den Zuständen in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf. Ein Verteidiger bemängelte, dass sein Mandant dort falsche männliche Vorbilder kennenlernen würde. Aufgrund knappen Therapieplätzen hoffte er auf eine bessere soziale Rehabilitation seines Mandanten, beispielsweise durch eine Jugendhaftstrafe zur Bewährung oder im offenen Vollzug.
Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung waren sich einig, dass nur das frühe Geständnis des Haupttäters die Aufklärung der Raubserie und die Verurteilung aller Beteiligten ermöglichte.