Am 4. Januar 2025 feiert der Rhein-Erft-Kreis sein 50-jähriges Bestehen. Im Rahmen dieses Jubiläums sind zwei große Veranstaltungen geplant. Ein Festakt im Feierabendhaus in Hürth wird rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Geschichte anziehen. Ergänzt wird dies durch ein Bürgerfest in Bergheim, das der Gemeinschaft Gelegenheit bieten soll, sich zu verbinden und das Jubiläum zu zelebrieren.

Der Rhein-Erft-Kreis setzt sich aus zehn Städten zusammen, die zwischen den Flüssen Rhein und Erft liegen. Aktuell sieht sich der Kreis jedoch mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, darunter wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine steigende Arbeitslosenzahl. Der laufende Strukturwandel hat viele Kommunen dazu veranlasst, über geringere Gewerbesteuereinnahmen zu berichten. Mit dem Kohleausstieg, der voraussichtlich im Jahr 2033 erfolgen wird, sind auch Arbeitsplatzverluste zu erwarten.

Chancen und Herausforderungen im Strukturwandel

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. So plant der Kreis die Ansiedlung von Microsoft im Norden des größeren Gebiets, zusätzlich wird ein Digitalpark in Niederaußem angestrebt. Die Bürgermeisterin von Frechen, Susanne Stupp, hebt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Städten hervor, um den Strukturwandel erfolgreich zu meistern. Eine intensivere Kommunikation zwischen den Städten, Bürgermeisterkonferenzen und die Einbindung von Wirtschaftsförderern werden als essenziell betrachtet.

Eine Veranstaltung zur Information über die Chancen des Endes der Braunkohleverstromung im Rhein-Erft-Kreis fand kürzlich im Medio in Bergheim statt und wurde von Landrat Frank Rock organisiert. Die Hybridveranstaltung, die auch einen Live-Stream für Interessierte bot, thematisierte die Perspektiven, die sich durch den Strukturwandel ergeben. Ministerpräsident Hendrik Wüst beleuchtete in einer Videobotschaft die damit verbundenen Herausforderungen, während Joey Kelly, ehemaliger Bürger des Kreises, als Key-Note-Speaker die Verbindung zwischen sportlichem Erfolg und Strukturwandel herstellte.

Geplante Projekte und Initiativen

Im Rahmen der strukturellen Veränderungen wurden drei Projekte vorgestellt, die den Kreis in eine innovative und nachhaltige Richtung lenken sollen: Das „AI-Village“ in Hürth wird als Innovationscampus für Künstliche Intelligenz und Robotik fungieren und bringt Bildung, Forschung und Wirtschaft zusammen. In Bergheim wird das „Kraftraum-Shuttle“ als on-demand Shuttle-System zur Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs eingerichtet. Zudem ist der „Shell Energy and Chemicals Park Rheinland“ in Wesseling in Planung, der neue Energiesysteme und eine Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff integrieren soll.

Landrat Rock betont, dass diese Projekte einen bedeutenden Beitrag zu einem innovativen und klimaschonenden Rhein-Erft-Kreis darstellen. Geplant sind regelmäßige „futuRE“-Strukturwandelformate, um Bürger über die Entwicklungen zu informieren und einen Dialog zu ermöglichen. Zudem wird angestrebt, Schülerinnen und Schüler frühzeitig mit den Herausforderungen des Strukturwandels vertraut zu machen. Der Landrat hebt hervor, wie wichtig ein breiter Konsens über zukünftige Entwicklungen im Kreis ist.