Bundesregierung löscht CO₂-Zertifikate: Ein weiterer Schritt für den Klimaschutz!

Die Bundesregierung plant die Löschung von CO₂-Emissionszertifikaten zur Unterstützung des Klimaschutzes und der Umsetzung des Kohleausstiegs.
Die Bundesregierung plant die Löschung von CO₂-Emissionszertifikaten zur Unterstützung des Klimaschutzes und der Umsetzung des Kohleausstiegs.

Neurath, Deutschland -

Am 3. April 2025 hat das Bundeskabinett einen entscheidenden Schritt zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beschlossen. Gemäß einer Mitteilung an die Europäische Kommission werden CO₂-Emissionszertifikate gelöscht, um den Klimaschutzeffekt des Kohleausstiegs sicherzustellen. Diese Maßnahme betrifft Zertifikate aus den deutschen Auktionsmengen des EU-Emissionshandels (EU ETS) und basiert auf den Emissionseinsparungen, die durch die Stilllegung der Kohlekraftwerke Neurath A und Frechen im Jahr 2022 erzielt wurden. Dies wurde durch das BMWK berichtet.

Die Löschung der Zertifikate erfolgt nach Artikel 12 Absatz 4 der Richtlinie 2003/87/EG und soll sicherstellen, dass der Ausstoß von CO₂-Emissionen nachweisbar verringert wird. Durch diese Maßnahme wird der sogenannte Wasserbetteffekt verhindert, der entsteht, wenn freigewordene Zertifikate für andere CO₂-Emissionen verwendet werden.

Strategie zur Emissionsreduktion

Ein großer Teil der zu löschenden Zertifikate wird zudem automatisch durch den Mechanismus der Marktstabilitätsreserve (MSR) beseitigt. Diese wurde 2015 als langfristige Lösung für den Überschuss an Emissionszertifikaten im EU ETS vereinbart und soll Angebot und Nachfrage ausgleichen sowie den CO₂-Markt widerstandsfähiger gegen zukünftige Schocks machen. Climate erläutert, dass der MSR mechanismus regelbasiert funktioniert und ohne Ermessensspielraum für die Kommission oder Mitgliedstaaten operiert.

Wenn die „total number of allowances in circulation“ (TNAC) 833 Millionen überschreitet, zieht die MSR Zertifikate aus den Auktionen ab. Bei weniger als 400 Millionen überschüssigen Zertifikaten können wieder Zertifikate aus der MSR freigegeben werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den CO₂-Preis stabil zu halten und die Klimaziele langfristig zu unterstützen.

Reform des EU-Emissionshandels

Die Maßnahmen zur Löschung von Emissionszertifikaten und die Stärkung der MSR sind Teil umfassender Reformen des europäischen Emissionshandels, die im Kontext des „Fit-for-55-Pakets“ stattfinden. Diese Reformen sehen vor, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, wie das Umweltbundesamt feststellt.

Wesentliche Bestandteile der Reform beinhalten die Anpassung des Caps, die Marktstabilitätsreserve, die kostenlose Zuteilung von Zertifikaten sowie die Einführung eines Grenzausgleichsmechanismus (CBAM). Auch der Seeverkehr wird künftig in das EU ETS integriert, während die Regeln für den Luftverkehr reformiert werden. Neueste Entwicklung zeigt, dass ein zweiter Emissionshandel ab 2027 für Gebäude, Landverkehr und zusätzliche Sektoren geschaffen wird.

Diese Maßnahmen und Reformen unterstreichen die Entschlossenheit der Bundesregierung, eine nachhaltige und klimaschonende Energiezukunft zu gestalten.

Details
Vorfall Klimawandel
Ort Neurath, Deutschland
Quellen