Solingen hat ein herausforderndes Jahr hinter sich, das von mehreren tragischen Ereignissen geprägt wurde. In einem Rückblick auf das Jahr 2024 äußerte sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach zu den Vorfällen, die überregionale Aufmerksamkeit auf die Stadt gezogen haben. Dazu gehören ein Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus sowie ein explosiver Angriff auf der Konrad Adenauer Straße, beide in den ersten sechs Monaten des Jahres. Besonders belastend war das mutmaßliche Terror-Attentat während des „Festival der Vielfalt“ im August, das in der Stadt und darüber hinaus für Bestürzung sorgte.
Die Ereignisse des Jahres waren zwar prägend, doch Kurzbach ist der festen Überzeugung, dass die Stadt ein starkes Zeichen gegen den Terrorismus gesetzt hat. Viele Bürgerinnen und Bürger sind froh, das schwere Jahr hinter sich zu lassen, wie Radio RSG berichtete.
Der Messeranschlag beim Stadtfest
Der Messeranschlag in Solingen, der am 23. August 2024 während des Stadtfestes „Festival der Vielfalt“ verübt wurde, sollte als einer der erschütterndsten Momente in die Stadtgeschichte eingehen. Ein 26-jähriger Syrer, Issa al Hasan, tötete während des Angriffs drei Menschen und verletzte acht weitere, darunter vier lebensgefährlich. Der Anschlag wurde einen Tag später vom Islamischen Staat reklamisiert.
Am Tatort, der Fronhof, direkt vor einer Bühne des Stadtfestes, stach der Täter um 21:37 Uhr gezielt auf die Hälse seiner Opfer ein. Unter den Todesopfern befanden sich eine 56-jährige Frau sowie zwei Männer im Alter von 56 und 67 Jahren. Die Polizei leitete umgehend Ermittlungen ein und ging von einem Einzeltäter aus. Der Täter, der während des Angriffs den Ausruf „Allahu Akbar“ tätigte, konnte sich zunächst unerkannt vom Ort des Geschehens entfernen, wurde jedoch am 24. August 2024 festgenommen, berichtete Wikipedia.
Die Tatwaffe, ein Messer mit einer Klingenlänge von 15 Zentimetern, wurde später in einem Mülleimer in der Nähe des Tatorts gefunden und die DNA des Täters an der Waffe nachgewiesen. Issa al Hasan war 2022 illegal über die Balkanroute nach Deutschland gekommen und hatte einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt wurde. Nach dem Anschlag wurden alle weiteren Veranstaltungen des Stadtfestes abgesagt. Der NRW-Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss zum Anschlag ein, der auch zu Diskussionen über mögliche Gesetzesänderungen, insbesondere im Bereich Waffenrecht und Asylpolitik, führte.