Das Jahr 2024 war für die Stadt Solingen von mehreren tragischen Ereignissen geprägt. Oberbürgermeister Tim Kurzbach blickte gestern in einem Interview auf die Herausforderungen zurück, die die Stadt durchstehen musste. Besonders hervorzuheben sind ein Brandanschlag im März auf ein Mehrfamilienhaus an der Grünewalder Straße sowie ein im Juni gezündeter Brandsatz auf der Konrad Adenauer Straße. Ein mutmaßliches Terror-Attentat auf dem Festival der Vielfalt im August führte zu überregionaler Aufmerksamkeit für Solingen.
Während des Stadtfestes, das für viele Menschen ein Ort der Freude sein sollte, entblütete sich der schreckliche Angriff eines 26-jährigen Syrers, der am 23. August 2024 um 21:37 Uhr vor einer Bühne im Fronhof im Zuge des Festivals drei Menschen tötete und acht weitere, darunter einen aus dem Iran geflüchteten Auszubildenden, zum Teil schwer verletzte. Die Ermittlungen übernahm der Generalbundesanwalt. Während des Angriffs rief der Täter „Allahu Akbar“ und konnte sich zunächst unerkannt vom Tatort entfernen. Die Tatwaffe, ein 15 cm langes Messer, wurde in einem Mülleimer in der Nähe gefunden, wobei DNA des Täters sichergestellt wurde.
Reaktionen und Maßnahmen
Nach dem Vorfall gab es sofortige Reaktionen von Politikern und Religionsvertretern, die die brutale Tat verurteilten und ihr Mitgefühl mit den Opfern äußerten. Aufgrund der Tragödie wurden alle weiteren Veranstaltungen des Stadtfestes abgesagt. Der NRW-Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, um den Anschlag umfassend zu beleuchten. In der Folge gab es Diskussionen über die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen, insbesondere im Bereich Waffenrecht und Asylpolitik. Die Bundesregierung stellte ein Sicherheits- und Asylpaket vor, das unter anderem ein Messerverbot auf Großveranstaltungen vorsieht.
OB Kurzbach bezeichnete 2024 als ein schweres Jahr für die Stadt, und viele Menschen in Solingen sind froh, das Jahr hinter sich zu lassen. Gleichzeitig betont er, dass die Stadt ein starkes Zeichen gegen den Terrorismus gesetzt hat, und sprach im Interview auch über die Vorzeichen für das kommende Jahr 2025 sowie seine persönliche Situation.