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Zeitreise durch die Jahrhunderte: Hört die bewegende Geschichte zweier Senioren aus Recklinghausen!

Im Karl-Pawlowski-Altenzentrum in Recklinghausen stellten zwei Schülerpraktikanten, Ben Ottkowski (15) und Max Rohla (16), ungewöhnlich alte Bewohner, Else am Wege-Möller (Jahrgang 1922) und Werner Ritter (Jahrgang 1923), 21 interessante Fragen. Die Antworten der über 100-Jährigen entlockten den jungen Fragestellern erstauntes Staunen. Else am Wege-Möller berichtete beispielsweise von ihrer Schulzeit im katholischen Münsterland, wo katholische und evangelische Kinder streng getrennt unterrichtet wurden und sogar beim Spielen auf dem Schulhof voneinander isoliert waren.

Werner Ritter, der in Schlesien aufwuchs, erzählte von einer Schulzeit ohne Schulhefte, wo jeder Schüler auf einer Tafel schrieb, und in Sütterlin geschrieben wurde. Arme Kinder erhielten eine spezielle Quäkerspeise als Mittagessen und der Schulweg musste zu Fuß zurückgelegt werden. Spiele wie Hüpfkästchen und Raufen um Armbinden waren damals beliebt. Ritter erinnerte sich auch daran, dass er vom Lehrer körperlich bestraft wurde und sogar schwere Prügeleien zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten miterlebte.

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Die beiden Bewohner des Seniorenzentrums lebten nach dem Krieg in Recklinghausen-Süd, haben sich allerdings nie über den Weg gelaufen. Sie erinnern sich an die Trümmer im Ruhrgebiet, die sogenannten Trümmerfrauen und die knappen Lebensmittel. Werner Ritter erinnert sich an die ersten deutschen Fernsehsender und sein zusammengesetztes erstes Auto, einen VW Käfer. Else am Wege-Möller berichtet von ihrem ersten Urlaub und der Geburt ihrer Schwester Erika.

Die Erinnerungen von Else am Wege-Möller und Werner Ritter geben einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten und lassen die Geschichte lebendig werden. Trotz der Zeitdistanz zwischen den jungen Schülern und den hochbetagten Senioren verbindet sie die Neugier und der Respekt vor den Erfahrungen und Erlebnissen einer ganz anderen Generation.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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