Kriminalität und JustizNordrhein-Westfalen

Razzia gegen Schleuserbande: Zehn Verdächtige verhaftet

Die dunkle Seite der Aufenthaltsgenehmigungen: Wie Schleuserbanden Chinesen unter den Deckmantel der Legalität schleusen

Bei einer groß angelegten Razzia in acht Bundesländern gegen eine international operierende Schleuserbande hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zehn Verdächtige festgenommen. Über 1000 Beamte der Bundespolizei und Staatsanwaltschaft waren an dem Einsatz beteiligt. 101 Wohn- und Geschäftsräume wurden durchsucht, einschließlich von zwei Rechtsanwaltskanzleien. Die Schleuserbande soll vor allem chinesischen Staatsangehörigen gegen hohe Geldbeträge Aufenthaltsgenehmigungen verschafft haben.

Der Schwerpunkt der Ermittlungen lag in Nordrhein-Westfalen, wo die zehn Verdächtigen verhaftet wurden, darunter ein Rechtsanwalt und eine Rechtsanwältin. Es wird auch wegen Bestechung und Geldwäsche ermittelt. Die Hauptbeschuldigten sind zwei Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Sie sollen reiche Ausländer angeworben haben, hauptsächlich aus China und dem arabischen Raum, und beträchtliche Geldbeträge für eine Aussicht auf dauerhafte Aufenthaltserlaubnis erhalten haben.

Die Ermittler gaben an, dass die Verdächtigen Scheinfirmen gegründet, angebliche Wohnsitze finanziert und Lohnzahlungen fingiert haben sollen. Zudem sollen beträchtliche Geldsummen den Beschuldigten persönlich zugutegekommen sein. Die Aufenthaltserlaubnisse wurden von den nordrhein-westfälischen Ausländerämtern in den Städten Kerpen und Solingen sowie den Kreisen Rhein-Erft und Düren erworben. Ein Mitarbeiter des Kreises Düren gehört zu den Verhafteten und wird beschuldigt, maßgeblich an den Schleusungen beteiligt gewesen zu sein.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich zu den Razzien und betonte die Notwendigkeit, die Hintergründe aufzuklären und gegen organisierte Kriminalität vorzugehen. Umfangreiche Beweismittel und beträchtliche Vermögenswerte wurden sichergestellt, darunter 210.000 Euro Bargeld. Zudem wurden 269 Bankkonten gesperrt und 31 Grundstücke mit einer Sicherungshypothek belastet.

Definition von Einschleusen bezieht sich auf die Hilfe zur unerlaubten Einreise nach Deutschland gegen Bezahlung. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit 4936 Fälle von Schleusungen registriert, was einem Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Professionelles und flexibles Vorgehen der Täter sowie eine steigende Risikobereitschaft sind in aktuellen Berichten über Schleusungskriminalität herausgestellt.

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Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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