Kriminalität und JustizNordrhein-Westfalen

Razzia gegen Schleuserbande in NRW fortgesetzt

Die Jagd auf Schleuserbanden: Was steckt hinter der Razzia in NRW?

Am Mittwoch führte die Polizei in acht Bundesländern eine Razzia gegen eine Schleuserbande durch, die wohlhabende Menschen aus China und Oman nach Deutschland vermittelte. Der Einsatz wurde am nächsten Tag in Nordrhein-Westfalen fortgeführt, wobei rund 600 Beamte von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft seit den frühen Morgenstunden insgesamt 116 Objekte durchsuchten, hauptsächlich Wohnungen. Die Aktion konnte nicht an einem Tag abgeschlossen werden, da es sich um einen umfangreichen Einsatz handelte.

Der Schwerpunkt der Durchsuchungen lag auf der Sicherstellung von Beweismaterial und der Feststellung von mutmaßlich geschleusten Personen. Besonderes Augenmerk lag auch darauf festzustellen, ob die mutmaßlich Geschleusten tatsächlich an den angegebenen Adressen gelebt haben. Die durchsuchten Wohnungen befanden sich hauptsächlich in Städten wie Bergheim, Bonn, Düren, Düsseldorf, Köln, und Ratingen, wobei der Raum Düren als ein deutlicher Schwerpunkt identifiziert wurde. Ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Düren wurde bereits am Vortag verhaftet.

Die Schleuserbande soll international agiert und sich auf die Vermittlung von Aufenthaltserlaubnissen an finanzstarke Ausländer spezialisiert haben. Über 100 Wohnungen, Geschäftsräume und Behörden wurden durchsucht, wobei zehn Verdächtige festgenommen wurden. Es wird davon ausgegangen, dass die Vermittlung einer Aufenthaltserlaubnis bis zu 360.000 Euro pro Fall kostete. Hauptverdächtige sind zwei Rechtsanwälte aus dem Raum Köln, denen banden- und gewerbsmäßiges Schleusen, Bestechung und Bestechlichkeit vorgeworfen werden. Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren drohen für gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern.

Die Ermittler gaben an, dass die finanzkräftigen Ausländer, darunter auch Personen aus Südafrika und Indien, über ein „Residenz-Programm“ im Internet angeworben wurden. Dabei wurden nicht nur das deutsche Gesundheits- und Bildungssystem beworben, sondern auch die deutsche Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt. Die Tatverdächtigen nutzten Sonderregelungen des Aufenthaltsgesetzes, die für Selbstständige und Fachkräfte gelten, aus.

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Lebt in Stuttgarts Umland und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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