In Nordrhein-Westfalen (NRW) sorgt zurzeit ein zäher Nebel für ungewöhnliche Wetterverhältnisse, die zahlreiche Bürger verunsichern. Laut Ruhr24 melden sich viele Einwohner beim Deutschen Wetterdienst (DWD), um über die anhaltenden Nebelphänomene zu berichten. Besonders in den Tieflagen bleibt das Wetter am Montag, den 20. Januar, neblig-trüb, während das Bergland teilweise klarer hervorsticht. Die Temperaturen könnten in der Nacht zu Dienstag auf bis zu -7 Grad fallen, was eine Glättegefahr mit sich bringt.
Am Dienstagmorgen, dem 21. Januar, bleibt das neblige Wetter im Westen dominierend, wobei sich tagsüber in der Südhälfte Auflockerungen abzeichnen. In der Nacht zum Mittwoch, dem 22. Januar, erwartet die Bürger die Rückkehr des Nebels, und die Temperaturen sinken erneut bis auf -6 Grad. Der DWD führt das anhaltende Nebelwetter auf ein Hochdruckgebiet namens „Beate“ zurück, das sich am 19. Januar nach Südosteuropa verabschiedet hat.
Industrieschnee als Wetterphänomen
Besonders interessant ist die Berichterstattung über den „Industrieschnee“, den Bürger in NRW berichten. Dieser Begriff wird von den Meteorologen des DWD verwendet, um eine spezielle Art von Schnee zu beschreiben, die durch Emissionen aus Industrieanlagen entstehen kann. Insbesondere bei windarmen Wetterlagen und starker Inversion, bei der die Temperatur mit der Höhe ansteigt, bleibt kalte Luft am Boden und führt dazu, dass Feuchtigkeit und feine Partikel als Kondensationskerne wirken, die unter bestimmten Bedingungen gefrieren und Schnee bilden.
Wie Kachelmann Wetter erklärt, tritt Industrieschnee häufig in urbanen Gebieten auf, wo industrielle Emissionen häufig sind. Das Phänomen ist lokal begrenzt, meist in einer Höhe von 100 bis 200 Metern, sodass es oft nur in der Nähe der Emissionsquellen sichtbar ist. Diese Schneekristalle sind in der Regel feiner, da sie nicht genügend Zeit haben, sich zu entwickeln.
Wissenschaftliche Erklärungen zum Phänomen
In anderen Städten, wie zum Beispiel in Wien, zeigt sich ein ähnliches Bild. Mimikama beschreibt, dass in den Bezirken Simmering und Ölhafen Lobau Industrieschnee beobachtet wird, der ebenfalls auf niedrigere Temperaturen und die Auswirkungen von Industrieemissionen zurückzuführen ist. Wissenschaftliche Analysen belegen, dass dieser Schnee nicht mit „Chemtrails“ verwechselt werden sollte, da er Wissenschaftler und Meteorologen zufolge ein gut dokumentiertes, natürlich vorkommendes Wetterphänomen darstellt.
Das aktuelle Wetterphänomen, das NRW erlebt, zeigt somit nicht nur die Auswirkungen von hochdruckgeführten Nebeln, sondern auch, wie Industrialisierung das lokale Wettergeschehen beeinflussen kann. Bürger und Wetterexperten sind sich einig, dass eine genaue Beobachtung und Dokumentation dieser Phänomene wichtig ist, um Missverständnisse auszuräumen und fundierte Informationen bereitzustellen.