Der Aldi-Zulieferer Stute hat Insolvenz angemeldet, und konkret betrifft dies drei operative Gesellschaften des Unternehmens. Stute, ansässig in Paderborn, produziert hauptsächlich Konfitüren, Brotaufstriche und Getränke und fungierte als Lieferant für den Discounter Aldi. Die Insolvenzanträge wurden aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage gestellt, die von hohen Produktionskosten, steigenden Energie- und Materialpreisen sowie höheren Personalkosten geprägt ist, was zu einer Verschlechterung der Wettbewerbsposition im internationalen Markt führte.
Die Insolvenzverfahren für die drei betroffenen Gesellschaften wurden eingeleitet, wobei das Unternehmen beabsichtigt, die Arbeitsplätze an seinen beiden Produktionsstandorten in Paderborn zu erhalten. Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei RSM Ebner Stolz wird den Prozess begleiten, mit dem klaren Ziel einer nachhaltigen Sanierung. Stute verzeichnete in den vergangenen Jahren einen Rückgang des Umsatzes, von 460 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 234 Millionen Euro im Jahr 2021, begleitet von einem Anstieg der Verluste von neun Millionen Euro im Jahr 2019 auf 23 Millionen Euro im Jahr 2021.
Um den Umsatzrückgang auszugleichen, erweiterte Stute sein Geschäft um die Abfüllung von Getränken, was insbesondere die Beziehungen zu Aldi beeinträchtigte. Der Verlust von Abfüllungsaufträgen für den Energydrink Rockstar von Pepsico und von Satzkontingenten bei Aldi sind als Ursachen zu nennen. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1885 in Neuenbeken bei Paderborn gegründet und verlagerte 1934 seine Produktion nach Paderborn. Die Insolvenz von Stute steht beispielhaft für die aktuellen Herausforderungen, mit denen Unternehmen in der schwachen Wirtschaft konfrontiert sind, wie auch der Babynahrungshersteller Yamo und der Möbelhersteller MWS Westfalen Werke NDS GmbH.