Das Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Paderborn hat seine Kooperation mit der Kennesaw State University (KSU) in Georgia, USA, erheblich erweitert. Diese Initiative zielt darauf ab, den Austausch von Studierenden und Lehrenden zu fördern sowie Forschungsaufenthalte für Doktorand*innen zu ermöglichen. Ein zentrales Ziel dieses Programms ist die Internationalisierung des Praxissemesters für angehende Englisch-Lehrkräfte.

Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit zwischen der Professional School of Education (PLAZ), dem Bagwell College of Education und dem Fachbereich „Didaktik des Englischen“ unter der Leitung von Dr. Jeannette Böttcher und Dr. Katharina von Elbwart. Bereits im Februar kommen Studierende aus Georgia nach Paderborn, um ihr Praxissemester an der Universität sowie an ausgewählten deutschen Schulen wie der Grundschule Thune, der Gesamtschule Paderborn-Elsen und dem Pelizaeus Gymnasium zu absolvieren. Ab November haben Paderborner Studierende die Möglichkeit, für sechs Wochen an US-amerikanischen Schulen zu arbeiten und an der KSU Studienleistungen zu erbringen.

Langfristige Ziele und geplante Austauschprogramme

KSU, die als eine der besten Adressen für Pädagogen in den USA gilt, wird ab 2026 einen jährlichen Austausch anbieten, um internationale und interkulturelle Perspektiven in die Lehramtsausbildung zu integrieren. Im April ist ein geplanter „staff exchange“ vorgesehen, bei dem zwölf US-amerikanische Lehrkräfte für eine Woche nach Paderborn kommen werden, um sich mit ihren deutschen Kollegen auszutauschen und weiterzubilden. Ein Gegenbesuch der deutschen Lehrkräfte ist ebenfalls für Ende des Jahres angedacht.

Das DAAD-Programm „Lehramt.International“ ergänzt solche Initiativen, indem es junge Menschen dazu befähigt, sich auf internationale Arbeitsmärkte vorzubereiten und verantwortungsvolles Handeln in globalen Kontexten zu erlernen. Die internationale Ausrichtung der Lehrerausbildung, einschließlich der curricularen Inhalte und der Formate, wird als entscheidend angesehen, um den Herausforderungen einer zunehmend globalisierten Welt gerecht zu werden. Das Programm fördert praxisbezogene Auslandsaufenthalte, wobei gleichzeitig die Mobilität der Lehramtsstudierenden erhöht werden soll, um deren Erfahrungen zu bereichern.

Herausforderungen der Internationalisierung

Trotz der Vorteile eines Auslandsaufenthalts im Rahmen des Lehramtsstudiums stehen Studierende verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Eine Studie zeigt, dass nur 19% der Lehramtsstudierenden einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolvieren, was im Vergleich zu 22% anderer Studierendengruppen gering ist. Gründe gegen einen Auslandsaufenthalt sind unter anderem die Trennung vom sozialen Umfeld, hohe Kosten und organisatorische Hürden.

Um die Internationalisierung der Lehrkräftebildung voranzutreiben, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, wie der systematische Austausch mit Partnerhochschulen, der Einsatz ausländischer Gastdozenten und die Förderung praxisbezogener, interkultureller Erfahrungen. „Internationalisierung@home“ eröffnet zudem Möglichkeiten zum internationalen Austausch ohne Mobilität, etwa durch digitale Projekte oder Gastdozenturen, um beim Lehren relevanter Themen wie digitales Unterrichten und Demokratiebildung zu unterstützen.

Die gemeinsame Arbeit von Universität Paderborn und Kennesaw State University sowie die Implementierung von Programmen wie „Lehramt.International“ stellen wichtige Schritte dar, um die internationale Perspektive der Lehrkräftebildung zu stärken und damit den Anforderungen einer vielfältigen Schülerschaft gerecht zu werden. Wie Jelena Bloch, die Gesamtkoordinatorin des DAAD-Programms, betont, bildet die Internationalisierung eine notwendige Grundlage für die Entwicklung zu leistungsfähigen und weltoffenen Global Citizens.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen an der Universität Paderborn besuchen Sie bitte die offiziellen Seiten unter Uni Paderborn, DAAD sowie Qualitätsoffensive Lehrerbildung.