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Lehrerumfrage enthüllt: Gewalt an Schulen in Deutschland weit verbreitet

Lehrkräfte als Zeugen: Die erschütternde Realität von Gewalt an Schulen in Deutschland.

Laut einer aktuellen Umfrage der Robert Bosch Stiftung sieht fast die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland an ihrer Schule psychische oder physische Gewalt unter den Schülerinnen und Schülern in besorgniserregendem Ausmaß. 47 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer bestätigten das Vorhandensein dieser Probleme an ihren Schulen. Die Umfrage wurde zwischen dem 13. November und 3. Dezember letzten Jahres vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt. Die Befragung von 1608 Lehrkräften an allgemein- und berufsbildenden Schulen in Deutschland ist repräsentativ und bietet Einblicke in die aktuelle Situation an Schulen.

Lehrkräfte betrachten das Verhalten der Schüler als größte Herausforderung in ihrem beruflichen Alltag, gefolgt von Schwierigkeiten im Umgang mit heterogenen Klassen. 35 Prozent nannten das Verhalten der Schüler als Hauptproblem, während 33 Prozent die Herausforderungen in heterogenen Klassen sahen. Es wird betont, dass heterogene Klassen Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Hintergründen und individuellen Lernbiografien umfassen können.

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In Bezug auf dringend notwendige Maßnahmen an Schulen gaben 41 Prozent der befragten Lehrkräfte an, dass der Personalmangel angegangen werden müsse. Die Umfrageergebnisse wurden von Dagmar Wolf von der Robert Bosch Stiftung als Momentaufnahme eines kranken Systems betrachtet. Lehrkräfte müssten bereits seit einiger Zeit die Folgen des Personalmangels bewältigen, was zusätzliche Belastungen mit sich bringt.

Trotz der Zufriedenheit der Mehrheit (75 Prozent) der Lehrerinnen und Lehrer mit ihrem Beruf und ihren Schulen würden 27 Prozent den Beruf wechseln, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, denen Lehrkräfte in ihrem täglichen Arbeitsumfeld gegenüberstehen. Die Vorsitzende des Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, bezeichnete die Ergebnisse als erschütternd und betonte die steigende Gewalt an Schulen, den Lehrkräftemangel und den mangelnden Zustand vieler Schulgebäude.

Sowohl die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger als auch andere Vertreter äußerten sich besorgt über die Umfrageergebnisse. Sie sehen einen dringenden Handlungsbedarf in der Bildungslandschaft, um die wachsenden Probleme anzugehen und Lehrkräfte zu unterstützen, damit der Beruf attraktiv bleibt und junge Menschen sich vermehrt für den Lehrerberuf entscheiden.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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