PaderbornPolitik

Klimaaktivistin und Politikerinnen über den ungebremsten Hass im öffentlichen Raum

Erfurt (dpa) – Frauen in öffentlichen Positionen, insbesondere Politikerinnen und Aktivistinnen, sehen sich zunehmend mit Hass und Bedrohungen konfrontiert. Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, wurde bereits als „stellvertretende Abteilungsleiterin in der Bürokratie des Satans“ beschimpft. Solche Beschimpfungen, die bis zur Androhung von Gefängnisstrafen reichen, sind leider keine Ausnahme. Als Stetter-Karp ihre Meinung zum Abtreibungsparagrafen 218 äußerte, wurde sie sogar mit dem grausamen Kommentar konfrontiert: „Besser, Ihre Mutter hätte Sie nicht geboren“.

Bei einer Podiumsdiskussion beim Deutschen Katholikentag in Erfurt teilten Stetter-Karp, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt ihre Erfahrungen mit unerbittlichem Hass in Form von Zuschriften, Online-Kommentaren und persönlichen Angriffen. Trotz der hasserfüllten Attacken bekräftigten alle drei, dass sie ihren Einsatz fortsetzen würden. Doch die Drohungen und Beschimpfungen hinterlassen Spuren, betonten sie.

Der zunehmend rauere Ton im Internet, der auf Personenkult, Verachtung und Einschüchterung abzielt, betrifft vor allem Frauen in der Politik. Auch Außenministerin Annalena Baerbock betonte die gezielte Strategie, Politikerinnen zu verunsichern und zu entmenschlichen. Um dem Hass entgegenzuwirken, werden Maßnahmen ergriffen, darunter Anzeigen gegen Verfasser von Hasskommentaren. Denn die Worte des Hasses können schnell zu tätlichen Angriffen eskalieren, wie die tragischen Ereignisse um Walter Lübcke und Matthias Ecke belegen.

Die Hasskommentare, die vor allem Frauen im öffentlichen Leben ertragen müssen, sind oft verstörend und bedrohlich. Von Morddrohungen bis zu persönlichen Beleidigungen reichen die Angriffe, die nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Familien treffen. Trotz der Belastung und des erschütternden Ausmaßes des Hasses, bleiben Frauen wie Neubauer standhaft und kämpfen weiter. Der Kampf gegen die Entmenschlichung und Verrohung in der politischen Debatte ist eine Herausforderung, die entschlossen angegangen werden muss.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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