Israel steht nach Meinung von Experten im Gaza-Krieg noch weit entfernt von einem klaren Sieg über die islamistische Hamas. Die Hamas ist im gesamten Gazastreifen aktiv und hat eine Guerillataktik angenommen, was Bedenken wegen eines möglichen „ewigen Krieges“ in Israel aufkommen lässt. Die US-Regierung teilt die Besorgnis, dass Israel keine klaren Pläne hat, um die Hamas-Herrschaft in Gaza zu beenden, was es der Terrororganisation ermöglicht, sich neu zu formieren und die Kontrolle zurückzugewinnen.
In einem weiteren Vorfall wurden schwere israelische Luftangriffe im Nordosten des Libanons gemeldet, in der Nähe von Baalbek. Die Hisbollah-Miliz feuerte zuvor rund 60 Geschosse auf den Norden Israels ab. Diese Eskalation zeigt die angespannte Situation zwischen Israel und anderen Gruppen im Grenzgebiet zum Libanon. Israel hat einen hohen Hisbollah-Kommandeur bei einem Luftangriff im Südlibanon getötet, was die Spannungen weiter anheizt.
Experten und ehemalige israelische Militärs sind davon überzeugt, dass selbst wenn Israel Rafah vollständig angreifen würde, die Hamas wahrscheinlich überleben und in anderen Teilen des Gazastreifens weiter bestehen wird. Die Hamas verfolgt eine Taktik des „Hit and Run“, was die Bemühungen Israels erschwert. Es wird betont, dass solange die Hamas die zivile Verwaltung in Gaza kontrolliert, sie sich erholen und stärken kann.
Die Unentschlossenheit Israels darüber, wer nach dem Gaza-Krieg herrschen sollte, wird ebenfalls kritisiert. Es wird empfohlen, dass palästinensische Vertreter begleitet von internationalen Akteuren die Kontrolle übernehmen sollten, um eine Alternative zur Hamas-Herrschaft zu schaffen. Andernfalls könnten nur negative Optionen wie eine Fortsetzung der Hamas-Herrschaft oder eine israelische Militärherrschaft bleiben. Ministernpräsident Netanjahu hingegen sieht es als sinnlos an, über die Verwaltung des Küstenstreifens zu sprechen, solange die Hamas militärisch aktiv ist.
In Bezug auf Israels Militäroffensive in Rafah beschäftigt sich der Internationale Gerichtshof in Den Haag mit einem Eilantrag von Südafrika, der den sofortigen Rückzug israelischer Truppen aus Rafah fordert. Die Anhörung hat begonnen, wobei Israel alle Vorwürfe zurückweist und auf sein Recht auf Selbstverteidigung verweist, nachdem Hamas-Terroristen im letzten Oktober den Süden Israels überfallen und zahlreiche Menschen getötet hatten.
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