Das Leben mit einer Angststörung kann für Betroffene eine immense Herausforderung darstellen, wie das Beispiel von Lina Scheppe aus Attendorn zeigt. Anfangs waren bestimmte Situationen für sie belastend, doch im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Angsterkrankung, die sie zunehmend isolierte. Selbst alltägliche Aktivitäten wie Autofahren oder Arbeiten wurden durch die Ängste beeinflusst, bis Scheppe sich schließlich dazu entschloss, Hilfe zu suchen.
Trotz bereits durchlaufener Therapien fand Scheppe, dass die Unterstützung für Angsterkrankungen oft zu kurz kam. Eine wichtige Erkenntnis war, dass die Krankheit für Außenstehende unsichtbar ist und daher oft auf Unverständnis stößt. Sie betont die Notwendigkeit von Verhaltenstherapien und Psychotherapien, die helfen können, die Ursachen der Ängste zu identifizieren. Allerdings sind die Wartelisten für entsprechende Behandlungen oft lang, was die Situation für Betroffene zusätzlich belasten kann.
Um weiteren Betroffenen zu helfen, gründete Scheppe die Selbsthilfegruppe „Keine Angst vor der Angst“. Das Ziel der Gruppe ist es, einen sicheren Raum für Betroffene zu schaffen, in dem Erfahrungen geteilt und Hilfestellungen angeboten werden können. Der Austausch über Ärzte, Therapiemöglichkeiten und persönliche Strategien kann dabei unterstützen, das Gefühl der Isolation zu überwinden.
Das erste Treffen der Selbsthilfegruppe findet am 4. Juni in Attendorn statt und soll künftig regelmäßig stattfinden. Interessierte können sich bei der DRK Selbsthilfekontaktstelle anmelden, um weitere Informationen zu erhalten. Scheppe ermutigt auch Angehörige, an den Treffen teilzunehmen, um ein besseres Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Perspektive auf Angststörungen in der Gesellschaft zu verändern und Betroffenen Unterstützung und Akzeptanz zu bieten.