Olpe

Achtung: Parkinson-Risiko für Beschäftigte im Kreis Olpe durch Pestizide

Berufskrankheit Parkinson: Ein wachsendes Risiko für Beschäftigte im Kreis Olpe

Im Kreis Olpe wurde eine entscheidende Neuerung für Menschen in „grünen Berufen“ bekanntgegeben. Die Anerkennung des Parkinson-Syndroms als Berufskrankheit durch Pestizidexposition stärkt die Rechte der Betroffenen und eröffnet ihnen Zugang zur gesetzlichen Unfallversicherung.

Betroffene Arbeitsbereiche

Besonders gefährdet sind Beschäftigte der Landwirtschaft sowie des Gartenbaus, des Forstes und der Floristik. Überraschen dürfte viele, dass auch auf Baustellen während Sanierungsarbeiten häufig mit Pestiziden gearbeitet wird. Diese sind oft in Baustoffen enthalten, insbesondere Anti-Schimmelmittel, die in der Sanitärtechnik zum Einsatz kommen. Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd, stellt fest: „Viele sind sich nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind.“

Über die Folgen und Leistungen

Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit mit sich bringen. Betroffene müssen jedoch nachweisen, dass sie während ihrer beruflichen Laufbahn mindestens 100 Tage lang Pestiziden ausgesetzt waren, um Ansprüche auf Unterstützung durch die Berufsgenossenschaft geltend zu machen. Diese Unterstützung reicht von medizinischer Versorgung bis hin zu finanziellen Leistungen, abhängig vom Einzelfall.

Die Rolle der IG BAU und Unterstützungsmöglichkeiten

Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd, die für die Interessen der Agrar-Beschäftigten einsteht, empfiehlt allen, die in gefährdeten Bereichen tätig sind, sich an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden. Dies könnte für viele Arbeitskräfte im Kreis Olpe, wo rund 120 der Mitglieder mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten, von erheblicher Bedeutung sein. Die Gewerkschaft steht unter der Telefonnummer 0 23 81/1 20 25 für Fragen bereit.

Wichtigkeit der Anerkennung

Die Anerkennung des Parkinson-Syndroms als Berufskrankheit ist nicht nur ein rechtlicher Fortschritt für die Beschäftigten, sondern auch ein Zeichen dafür, dass das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz ernster genommen wird. Diese Maßnahme könnte langfristig dazu führen, dass Risiken durch Pestizide besser erkannt und minimiert werden, was für die Gesundheit der Beschäftigten und die allgemeine Akzeptanz von „grünen Jobs“ entscheidend ist. Der Fokus auf Prävention und Schutzmaßnahmen ist nun mehr denn je gefragt, um die vitalen Berufe in der Landwirtschaft und angrenzenden Branchen nachhaltig zu sichern.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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