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„Zukunft der Geriatrie in Oberhausen-Osterfeld: Ameos kämpft um St. Marienhospital“

Die geplante Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen führt dazu, dass die Geriatrie im St. Marienhospital in Oberhausen-Osterfeld voraussichtlich nicht erhalten bleiben kann, was sowohl die Gesundheitsversorgung älterer Patienten gefährdet als auch den Widerstand des Gesundheitsdienstleisters Ameos nach sich zieht.

In Oberhausen wird die Situation im Gesundheitswesen durch die kommende Krankenhausreform des Landes NRW zunehmend angespannt. Insbesondere das St. Marienhospital in Osterfeld, ein traditionelles Krankenhaus, sieht sich akuten Herausforderungen gegenüber. Der Gesundheitsdienstleister Ameos hat kürzlich angekündigt, für die Geriatrie im St. Marienhospital kämpfen zu wollen, doch die Chancen stehen schlecht, dass eine geriatrische Abteilung an diesem Standort weiterhin bestehen bleibt.

Die neue Direktorin des Ameos-Krankenhauses in Oberhausen, Sabrina Zientek, hat in einer Sitzung der Bezirksvertretung Osterfeld die Absicht bekräftigt, den Standort Osterfeld zu unterstützen. Trotz dieser Zusage ist die Realität ernüchternd. Seit der Verlegung der geriatrischen Patienten in das benachbarte Sterkrade im Februar 2022, sind die Aussichten auf eine Rückkehr der Abteilung gesunken. Die Landessregierung hat den Fortbestand der Geriatrie am Standort Osterfeld als nicht tragfähig beurteilt, da fundamentale Voraussetzungen fehlen.

Hintergrund der Krankenhausplanung

Die Hauptargumentation der Landesregierung beruht darauf, dass die Bedürfnisse älterer Menschen, die häufig mit vielfältigen gesundheitlichen Beschwerden konfrontiert sind, nicht ausreichend an der Nürnberger Straße behandelt werden können. Diese Entscheidung könnte verheerende Folgen für die geriatrische Versorgung in Oberhausen haben. Ameos selbst hat während seines Betriebs in Oberhausen wichtige Abteilungen, darunter Orthopädie und Chirurgie, geschlossen, was die Rückkehr der Geriatrie noch unwahrscheinlicher macht.

Obwohl Ameos eine geriatrische Fachklinik für den Standort Osterfeld angemeldet hat, scheinen die Behörden nicht gewillt, dies zu genehmigen. Stattdessen wäre die Altersmedizin in der Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO) die einzige verbleibende Option, die jedoch nur etwa 1000 Fälle pro Jahr behandeln kann. Dies deutet darauf hin, dass der Bedarf an geriatrischer Versorgung in Oberhausen nicht gedeckt werden kann, was zu einer zwangsweisen Inanspruchnahme der Dienste in umliegenden Städten führen könnte.

Reaktionen und Pläne

Frank Motschull, der Gesundheitsdezernent der Stadt, stellte fest, dass er mit einem Rückgang der Klinikstandorte rechne. Er betonte, dass man gemeinsam mit Ameos für die geriatrische Abteilung gekämpft habe, jedoch nur angehört wurde und keine wirklichen Entscheidungen treffen konnte. Ameos hat der Entscheidung Widerspruch eingelegt und behält sich rechtliche Schritte vor, um die Situation zu verbessern. Allerdings wird ein Gerichtsverfahren vor den erwarteten organisatorischen Veränderungen und Personalversetzungen wahrscheinlich wenig bewirken.

Das Unternehmen denkt bereits über alternative Pläne nach, doch wie Zientek betont, wurde nach einem Plan B bislang nicht gefragt. Die Ungewissheit erregt Besorgnis unter der lokalen Bevölkerung. Eine mögliche Übergangsfrist, die die Verwaltung in Düsseldorf diskutiert, könnte eine Hoffnungsschimmer sein, doch auch diese würde wahrscheinlich keine vollständige Rückkehr der Geriatrie nach Osterfeld ermöglichen.

Insgesamt zeigt die Entwicklung, dass die gesundheitliche Versorgung im Oberhausener Raum vor erheblichen Umwälzungen steht. Mit derzeit sechs Kliniken in der Stadt, darunter das seit 2019 von Ameos betriebene Clemens-Hospital und das EKO, wird der Druck auf die verbleibenden Einrichtungen zunehmen. Ob und wie der Gesundheitsdienstleister die Herausforderungen meistern kann, bleibt abzuwarten.

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