Menschliche Abgründe: Ein erschreckend aktuelles Theaterstück in Oberhausen.

Das Theater Oberhausen präsentierte die Inszenierung von Joël Pommerats „Ich zittere (1 und 2)“ unter der Regie von Wolfgang Menardi als eindrucksvollen Ritt durch menschliche Abgründe. Die Handlung umfasst Geschichten aus einer verqueren Welt, in der eine Terroristin sich beim Russisch Roulette erschießt und kritische Zuschauer unerwartete Schicksale erleben. Die Bühne, geschaffen von Mirjam Stängl, bietet eine dynamische und düstere Atmosphäre, in der das Ensemble die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen lässt.

Das Stück zeigt einen kontinuierlichen Kampf zwischen Lethargie und Ausbruch, melancholischen Elementen und brutalen Realitäten. Der Conférencier, dargestellt von Klaus Zwick, verkörpert diese Spannung durch seine wechselhaften und extremen Charakterzüge. Die Darsteller wie Anke Fonferek und Regina Leenders fügen dem Geschehen eine Mischung aus Melancholie und Witz hinzu, die das Publikum fasziniert.

Ein buntes Ensemble von kuriosen Figuren bevölkert die Bühne, darunter der „reichste Mann der Welt“ und ein Mann, der sich in einen Vampir verwandelt. Die Inszenierung präsentiert bruchstückhafte und angedeutete Geschichten, die die Zuschauer mit Licht- und Soundeffekten auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnehmen. Das Stück wird als kunstvoller und erschöpfender Ritt durch die Höhen und Tiefen des menschlichen Seins beschrieben, der die Gleichgültigkeit des Lebens auf eindrucksvolle Weise reflektiert.

Die Inszenierung von „Ich zittere (1 und 2)“ am Theater Oberhausen stellt eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit existenziellen Themen dar und lädt das Publikum ein, sich auf eine intensive und vielschichtige Theatererfahrung einzulassen. Durch die gelungene Verbindung von Performance, Bühnenbild und Charakterdarstellung entsteht ein fesselndes und intensives Theatererlebnis, das die Zuschauer nachdenklich zurücklässt.

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