Oberhausen

Magischer Blick ins Innerste: So wird der Gasometer zum Besuchermagnet!

Vom bedrohten Industriedenkmal zum Publikumsmagnet: Der Gasometer Oberhausen, einst zum Abriss verurteilt und heute Heimat faszinierender Ausstellungen, zieht seit seiner Wiedereröffnung 1994 über 10 Millionen Besucher an und begeistert Jung und Alt mit spektakulären Installationen!

Ein unvergesslicher Moment erlebte der 74-jährige Jürg Steiner, als er vor über dreißig Jahren in den Gasometer in Oberhausen kletterte. In voller Montur, mit Helm und Handschuhen, wagte er sich durch das schmale Mannloch – ein schweißtreibendes Abenteuer, das ihm den Atem raubte. An der Seite des 73-jährigen Franz-Josef Brüggemeier entdeckte er das riesige Wunderwerk aus Stahl, das einst der größte aktive Scheibengasbehälter Europas war. „Es war einfach magisch“, berichtet Brüggemeier, als sie schließlich auf der gigantischen Eisen-Scheibe standen und das Licht durch die Löcher des majestätischen Bauwerks fiel.

Die beiden Männer suchten damals im Auftrag der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park nach Industriedenkmälern. Das Ruhrgebiet steckte in einem tiefen Strukturwandel – Zechen schlossen, Fabriken standen leer. Doch diese glorreiche Stahl-Silhouette, von der viele dachten, sie sei zum Abriss bestimmt, sollte schon bald ein neues Leben beginnen.

Vom Abriss zum Publikumsmagneten

Fast 30 Jahre nach dieser spektakulären Klettertour stehen Brüggemeier und Steiner erneut im Gasometer. Aus dem leeren Raum ist ein pulsierendes Zentrum geworden: Die Ausstellung „Planet Ozean“ zeigt beeindruckende Fotografien der Unterwasserwelt. Ein unheimlicher Blauhai starrt die Besucher mit seinen großen Augen an – die Magie des Wassers zieht die Menschen in ihren Bann!

Was als trostloser Industrieruine begann, hat sich nun zu einem kulturellen Schatz entwickelt. Nach der Schließung der Kokerei im Jahr 1988 stand der Gasometer auf der Liste der vom Verfall Bedrohten. Doch Stadt und IBA kämpften für den Erhalt der ikonischen Tonne, die 1920er Jahre errichtet worden war. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit!

Der Umbau zur Ausstellungshalle wurde schließlich 1993 und 1994 für stolze 16 Millionen Euro realisiert. Ein grandioser Erfolg! Heute ist der Gasometer nicht nur Teil der Route der Industriekultur, sondern auch ein bedeutender Stop auf der Europäischen Route der Industriekultur, die die Höhepunkte der technischen Entwicklung über Grenzen hinweg verbindet.

Bildung und Spaß für alle Generationen

Die Struktur des Gasometers, mit einem hohen unteren Raum und der charakteristischen Gasdruckscheibe, hat sich seit seiner Erbauung kaum verändert. Die neunjährige Mira aus Oberbayern ist zum ersten Mal hier und kann es kaum fassen. „Es ist wie Schule, aber mit Spaß!“, sagt sie begeistert. Ihre Großmutter erinnert sich noch an die erste Ausstellung „Feuer und Flamme“ im Jahr 1994, die die Industriegeschichte des Ruhrgebiets eindrucksvoll präsentierte.

Dank des Engagements von Brüggemeier und Steiner sind mittlerweile etwa 10 Millionen Besucher durch die Türen des Gasometers gegangen, um die 18 verschiedenen Ausstellungen zu erleben. Nach 20 Jahren wurde der Raum erstmals vollständig mit einer Ausstellung gefüllt, als der Aktionskünstler Christo 2013 mit einem gigantischen Luftpaket die Tonne zum Leben erweckte. Wo einst der Mond und eine Weltkugel schwebten, schwimmen heute beeindruckende Fische und Haie an der Wand!

Das ursprüngliche Mannloch, durch das die beiden Pioniere den Gasometer betraten, kann man jetzt in der Nähe des Eingangs erahnen. Ein Zeichen der Zeit, das den Besuchern die Abenteuer Vergangenheit vor Augen führt.

Für mehr über die faszinierenden Wandlungen des Gasometers wurde auch am 06.09.2024 im WDR Fernsehen berichtet – schalten Sie ein und erleben Sie die Geschichte mit!

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