Rettungsaktion von Kreuzfahrtschiff vor Kanaren löst Diskussionen aus
Canary Islands (dpa) – Die Besatzung eines Kreuzfahrtschiffes, das auf seiner Route von den Kanarischen Inseln zu den Kapverden war, hat kürzlich im Atlantik fast 70 Migranten gerettet, die auf einem Boot in Seenot geraten waren.
Die Rettungsaktion fand bereits in der vergangenen Woche etwa 800 Kilometer südlich von Teneriffa statt, wie die spanische Rettungsdienst mitteilte. Das Kreuzfahrtschiff «Luxury Odyssey» legte schließlich mit 67 Überlebenden und leider vier Todesopfern in Las Palmas an.
Nach Angaben des Roten Kreuzes stammen die geretteten Migranten größtenteils aus Ländern südlich der Sahara und darunter drei Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren. Fünf der Überlebenden wurden zur medizinischen Versorgung wegen Verletzungen und Dehydrierung in ein Krankenhaus gebracht.
Überlebende berichten von dramatischer Odyssee
Überlebende des Unglücks berichteten von einer dramatischen Odyssee, bei der mindestens sechs von ihnen auf dem Boot ums Leben kamen. Allerdings deuteten Erzählungen darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer weitaus höher liegen könnte, möglicherweise bei über 30 Personen.
Die geretteten Migranten hielten sich fast drei Wochen lang auf See auf, bevor sie von der Besatzung der «Luxury Odyssey» entdeckt wurden, so Marcela Posca vom Roten Kreuz. Die meisten der Überlebenden erholen sich langsam, sagte sie in einem Interview auf dem Hafen von Las Palmas.
Crew und Passagiere tief bewegt von den Ereignissen
Einige Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffes äußerten sich bewegt über die Rettungsaktion und lobten den Einsatz der Crew. «Es war eine unerwartete Begegnung mit der Realität inmitten unserer Traumreise», sagte eine Passagierin.
Die verstärkte Präsenz von Flüchtlingsbooten in der Region rund um die Kanarischen Inseln hat zu kontroversen Diskussionen über das Vorgehen von Schifffahrtsunternehmen geführt. Einige fordern verstärkte Hilfsmaßnahmen, während andere warnen vor einer Verschärfung des Problems durch vermehrte Rettungsaktionen.
Steigende Zahl von Flüchtlingen auf den Kanaren
Die jüngsten Statistiken des spanischen Innenministeriums zeigen einen deutlichen Anstieg der Migrantenankünfte auf den Kanarischen Inseln. Bis Mitte Juni dieses Jahres waren bereits fast 19.000 Migranten angekommen, eine Steigerung um 220 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Gespräche über die Zukunft der Migrationspolitik in der Region werden fortgesetzt, während die Rettungsaktion der «Luxury Odyssey» für Aufsehen und Diskussionen sorgt.
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