Kontroverse BVB-Sponsoring: Rheinmetall und Borussia Dortmund schließen millionenschweren Deal ab

Dortmund (dpa) – Borussia Dortmund hat kurz vor dem wichtigen Spiel der Saison eine bemerkenswerte Partnerschaft bekannt gegeben. Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird den Fußball-Bundesligisten in den nächsten drei Jahren unterstützen. Laut Berichten des „Handelsblatts“ beläuft sich der finanzielle Umfang des Sponsorings auf einen jährlichen Betrag im niedrigen Millionenbereich. Diese Kooperation beinhaltet die Nutzung von Werbeflächen mit großer Reichweite, Vermarktungsrechte sowie Veranstaltungs- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte die Bedeutung von Sicherheit und Verteidigung als Grundpfeiler der Demokratie. Er sieht die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema als richtig an und freut sich auf den Dialog, den die Partnerschaft mit Rheinmetall ermöglicht. Auch Rheinmetall-Chef Armin Papperger äußerte sich positiv zum Deal und betonte die Übereinstimmung in Ambitionen, Haltung und regionaler Verwurzelung beider Partner.

Die Zusammenarbeit zwischen einem Waffenhersteller und einem Bundesligaclub ist ungewöhnlich und stößt auf geteilte Reaktionen. Fußballfans und Vertreter der Friedensbewegung haben bereits Kritik geäußert. Dennoch ist Rheinmetall kein Neuling im Sportsponsoring, da das Unternehmen bereits den Handballclub Bergischer HC unterstützt.

Als größter deutscher Rüstungskonzern verzeichnet Rheinmetall ein starkes Wachstum, insbesondere seit dem Konflikt in der Ukraine. Die Nachfrage nach Munition, Panzern und Flugabwehrsystemen ist sprunghaft angestiegen, was zu einem beträchtlichen Anstieg des Auftragsbestands geführt hat. Der Umsatz soll in diesem Jahr voraussichtlich 10 Milliarden Euro erreichen, fast doppelt so hoch wie vor dem Ukraine-Konflikt im Jahr 2021. Dies spiegelt sich auch im deutlichen Anstieg des Aktienkurses seit Februar 2022 wider.