Israel hat Medienberichten zufolge unter dem Druck der US-Regierung Änderungen an seinem militärischen Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens vorgenommen. Ein hochrangiger Beamter der US-Regierung wurde von der „Times of Israel“ zitiert, dass Israel viele der von den USA geäußerten Bedenken berücksichtigt habe. Demnach hat Israel beschlossen, eine geplante Großoffensive in Rafah aufzugeben und stattdessen in einem begrenzten Rahmen vorzugehen, anstatt zwei Divisionen der Armee in die Stadt zu schicken, wie ursprünglich geplant.
Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage und Lieferengpässe hat das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) die Lebensmittelverteilung in Rafah vorübergehend ausgesetzt. Ägypten hält humanitäre Hilfsgüter zurück, da der Grenzübergang von Israel geschlossen wurde. Die USA haben versucht, Kairo zu überzeugen, die Hilfslieferungen über den israelischen Übergang Kerem Schalom zuzulassen, was jedoch von Ägypten blockiert wurde, da sie nicht komplizenhaft erscheinen wollen.
Die Komplikationen bei Hilfslieferungen nach Gaza über eine provisorische Anlegestelle des US-Militärs wurden deutlich, als Lastwagen auf dem Weg zum Lagerhaus von Menschenmassen aufgehalten wurden. Das US-Militär betonte, dass es an der Verteilung der Lieferungen nicht beteiligt sei und alternative Transportrouten untersuche. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN versicherte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass nach dem Krieg keine Siedlungen im Gazastreifen errichtet werden sollen, und betonte die Notwendigkeit einer Demilitarisierung Gazas und einer zivilen Verwaltung.
Zusätzlich zu den aktuellen Ereignissen zeigt sich ein Mangel an klaren Plänen für die Regierung des Gazastreifens nach dem Krieg. Einige israelische Beamte unterstützen die Idee einer palästinensischen Sicherheitstruppe und Verwaltungsrat mit internationaler Unterstützung als mögliche Regierungsalternative zur Hamas-Herrschaft. Minister Karhi ordnete nach der Beschlagnahme von Ausrüstung der Nachrichtenagentur AP die Rückgabe einer Kamera an und begründete die Aktion mit angeblichen gesetzeswidrigen Weitergaben von Aufnahmen an den Sender Al-Dschasira.