Um 17.37 Uhr erreichte die Meisterschale nach jahrzehntelangem Warten schließlich Leverkusen. Lukas Hradecky, der Kapitän von Bayer Leverkusen, erhielt zu dieser Uhrzeit die Schale aus den Händen des DFL-Geschäftsführers Marc Lenz für den Gewinn der ersten deutschen Fußball-Meisterschaft. Vorher hatte Steffen Merkel die Meister-Medaillen verliehen. Diese Meisterschaft war historisch, da Leverkusen die erste Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte ist, die die gesamte Saison ohne eine einzige Niederlage absolvierte.
Nach dem Sieg mit 2:1 gegen den FC Augsburg verwandelte sich der Rasen des Leverkusener Stadions in eine Party-Zone. Die Spieler von Bayer hüpften ausgelassen zu David Hasselhoffs „Looking For Freedom“ über den Rasen. Besonderen Jubel erhielt Xabi Alonso, der als Meistermacher gefeiert wurde, als das Team das Podium betrat.
Hradecky übergab die Meisterschale sieben Minuten nachdem er sie erhalten hatte an die Fans in der Nordkurve, allerdings verschwand sie zunächst im Getümmel. Er folgte in die Kurve und erhielt die Schale zurück. Auch Alonso wurde in die Kurve gerufen und von zwei Fans am Zaun hochgezogen, um in die Jubeltraube einzutauchen.
Für Leverkusen bedeutete dieser Sieg das Ende des „Vizekusen“-Mythos. In den Jahren 2000 und 2002 hatten sie sicher geglaubte Titel im Saisonfinale verspielt und den Spitznamen „Vizekusen“ erhalten. Dieser Beiname ist nun abgestreift. Der Club-Chef Fernando Carro betonte, dass die Geschichte Bayer noch eine Schale schuldete. Mit den anstehenden Finals der Europa League gegen Atalanta Bergamo und dem DFB-Pokal gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern kann Bayer die Saison mit einem möglichen Triple krönen.