San Francisco (dpa) – Elon Musks Online-Plattform X hat erfolgreich ein weiteres Überbleibsel aus ihrer Vergangenheit als Twitter entfernt. Fast zehn Monate nach der Umbenennung lautete die Web-Adresse der Profile bis zuletzt immer noch „twitter.com“. Damit ist jetzt Schluss: Ruft man die alten Adressen im Web-Browser auf, wird auf „x.com“ umgeleitet. Alle „Kern-Systeme“ laufen nun unter x.com, wie Musk am Freitag mitteilte.
Der Tech-Milliardär hatte Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Die Umbenennung war nach seiner Darstellung notwendig, um zu unterstreichen, dass seine Plattform viel mehr als nur ein Kurznachrichtendienst sein soll. Neben einer neuen Funktion für Anrufe strebt er an, dass X auch als Ort für Jobsuche und Geldüberweisungen genutzt wird.
Nach der Übernahme brachen die Anzeigenerlöse ein, mit denen sich Twitter traditionell fast ausschließlich finanzierte. Viele Werbekunden befürchten, dass ihre Markennamen neben Beiträgen mit Hassrede auftauchen, nachdem Musk die Regeln für Inhalte auf der Plattform gelockert hat. X bestreitet allerdings, dass es ein Problem mit Hassrede auf der Plattform gibt.
Die Fortschritte von Musk bei der Neugestaltung der ehemaligen Twitter-Plattform werden mit Spannung verfolgt. Seine Vision, X zu einem vielfältigen Dienstleister auszubauen, der weit über den ursprünglichen Zweck eines sozialen Netzwerks hinausgeht, zeigt den ehrgeizigen Ansatz des Unternehmers. Der Erfolg oder Misserfolg seiner Strategie wird maßgeblich darüber entscheiden, wie X sich in der hart umkämpften digitalen Landschaft behaupten kann.