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Ehrungen für Nazi-Jäger: Macron ehrt Klarsfelds

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich die langjährigen Naziverbrecherjäger Beate und Serge Klarsfeld mit hohen französischen Auszeichnungen geehrt. Dieses deutsch-französische Paar erhielt die Ehrungen während Macrons Staatsbesuch in der französischen Botschaft in Berlin. Macron lobte die Klarsfelds für ihren beharrlichen Einsatz über mehrere Jahrzehnte, der dazu beitrug, dass die Täter der Judenverfolgung zur Rechenschaft gezogen wurden und die Opfer dadurch ein Gesicht und ein dauerhaftes Gedenken erhielten. Beate Klarsfeld (85) wurde zum Groß-Offizier der Ehrenlegion ernannt, während ihr Ehemann Serge Klarsfeld (88) das Großkreuz der Ehrenlegion erhielt.

Der französische Präsident würdigte das Paar als Kämpfer für das Gedenken und die Gerechtigkeit, die entschlossen gegen das Vergessen angingen und dafür kämpften, dass die Opfer des Holocaust wieder in den Fokus der Geschichte gerieten. Macron betonte, dass die Klarsfelds dazu beitrugen, dass Deutschland und Frankreich sich ihrer jeweiligen Geschichte stellen konnten. Die Klarsfelds erlangten Bekanntheit durch ihre Entlarvung von untergetauchten NS-Verbrechern und wurden als „Nazi-Jäger“ bekannt. Eines ihrer prominentesten Erfolge war die Aufspürung des berüchtigten Gestapo-Chefs Klaus Barbie, der unter dem Namen „Schlächter von Lyon“ gefürchtet war und sich in Bolivien versteckt hielt.

Beate Klarsfeld lernte Serge Klarsfeld 1960 in Paris kennen, wo sie als Au-pair-Mädchen arbeitete. Gemeinsam veröffentlichten sie eine Vielzahl von Publikationen, darunter einen Band über mehr als 80.000 Opfer der Verfolgung durch die Nazis in Frankreich. Das Paar engagierte sich zudem in einem bedeutenden Buch, in dem Informationen und Fotos der ermordeten jüdischen Kinder Frankreichs zusammengetragen wurden. Neben ihrer Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz im Jahre 2015 erhielten die Klarsfelds zahlreiche weitere Ehrungen für ihren langjährigen Einsatz zur Erinnerung an die Nazi-Verbrechen und gegen den Antisemitismus. Macron würdigte Beate Klarsfeld explizit für ihre Aktion, bei der sie dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger eine Ohrfeige gab, um auf dessen Vergangenheit als NSDAP-Mitglied aufmerksam zu machen.

Emmanuel Macron hob zudem das lebenslange Engagement von Beate Klarsfeld hervor und lobte Serge Klarsfeld für seinen unermüdlichen Einsatz, der Beweise für die Mitschuld der französischen Behörden an der Judenverfolgung durch die Nazis vorlegte. Die Anerkennung durch Frankreich unterstreicht die bedeutsame Rolle, die die Klarsfelds im Kampf gegen das Vergessen und die Verantwortungsübernahme in Bezug auf die Geschichte des Holocaust spielen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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