Die US-Regierung hat zugestimmt, rund 1000 Mann Militärpersonal in den kommenden Monaten aus dem Niger abzuziehen. Die Basis im Niger war ein zentraler Bestandteil der US-Strategie zur Terrorismusbekämpfung in der Region, insbesondere während des aktivsten islamistischen Aufstands der Welt. US-Green Berets unterstützten einheimische Kommandos in Kampfeinsätzen, während US-Drohnen die Aktivitäten der Aufständischen überwachten.
Der Abzug des Militärpersonals würde die Notfallpläne beschleunigen, um das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) effektiv zu bekämpfen. Zukünftig werden Bemühungen unternommen, die Militanten daran zu hindern, in die angrenzenden Länder entlang der westafrikanischen Küste einzudringen.
Die US-Basis im Niger war die größte in Westafrika, und mit ihrem Abzug könnten nur einige Dutzend Soldaten in Benin und dem Tschad verbleiben. Der Abzug stellt auch den Status eines teuren US-Luftwaffenstützpunkts in Agadez in Frage, der erst sechs Jahre alt ist.
Die Biden-Regierung reagiert damit auf die Forderung der Militärjunta des Niger, die Mitte März ein militärisches Kooperationsabkommen mit den USA gekündigt hatte. Die Junta begründete dies mit einem als herablassend empfundenen Verhalten und einer angeblichen Androhung von Repressalien durch eine US-Delegation.
Seit dem Umsturz Ende Juli 2023 wird der Niger von einer Militärjunta regiert, was zu einer schweren diplomatischen Krise in der Region geführt hat. Auch Nachbarländer wie Mali und Burkina Faso wenden sich von den USA und Europa ab und nähern sich stattdessen immer weiter Russland an, das dem Niger Luftabwehrsysteme und Militärausbilder geschickt hat.