Der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Europafraktion, Martin Häusling, nahm kürzlich an einer Podiumsdiskussion in der Alten Drahtzieherei teil. Die Landwirte in Oberberg profitieren in diesem Jahr von EU-Subventionen im zweistelligen Millionenbereich, wobei diese Gelder einerseits dringend benötigt werden, andererseits aber auch durch umfangreiche Auflagen und Kontrollen belastend wirken. Häusling besuchte hierbei einen Bioland-Betrieb in Wipperfürth-Klespe und Waldflächen im Ortsteil Schäferslöh im Oberbergischen Kreis.
Am Abend fand dann in der Alten Drahtzieherei eine Diskussion zwischen Martin Häusling und dem Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis, Franz Bellinghausen, statt. Das Thema der Debatte lag auf Perspektiven für Grünland und Wald angesichts des Klimawandels. Die Podiumsdiskussion stieß auf reges Interesse seitens der Einwohner des Oberbergischen Kreises.
Die Folgen des Klimawandels, existenzielle Fragen für Landwirte und die Zukunft der Landwirtschaft standen im Mittelpunkt der Diskussion. Insbesondere die langanhaltende Trockenheit wurde thematisiert, welche dem oberbergischen Wald und den Bauern stark zusetzte. Über ein Drittel der Landwirte sind betroffen, wobei die Fichte als traditioneller Baum im Bergischen Land stark unter den Bedingungen leidet. Franz Bellinghausen, selbst Landwirt, berichtete von finanziellen Verlusten durch schlagreife Fichten, die er durch Neuanpflanzungen von Mischwald zu kompensieren versuchte, bisher jedoch mit begrenztem Erfolg.
Häusling unterstützte die Idee der Aufforstung mit Mischwald als positive Maßnahme, betonte jedoch die Notwendigkeit, dem Wald Raum und Zeit zu geben. Im Kontext der Agrarpolitik wurde die Thematik der EU-Subventionen diskutiert, die sich zukünftig stärker an Kriterien wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausrichten sollen. Dabei stehen Landwirte auch vor Herausforderungen durch den internationalen Wettbewerb und die Dominanz großer Supermarktketten. In Hinblick auf die jüngere Generation von Landwirten machte Häusling darauf aufmerksam, dass es wichtig sei, klare Zukunftsperspektiven zu schaffen und diese nicht zu vernachlässigen.