Ort | Gummersbach, Dieringhausen |
---|
In Gummersbach wurde kürzlich die Herbstsynode des Kirchenkreises An der Agger abgehalten, und die Atmosphäre war von Aufbruch und Veränderung geprägt. An zwei Tagen diskutierten die Teilnehmer über die Herausforderungen, die die Kirche in der heutigen Zeit bewältigen muss. Die Schulpfarrerin Susanne Buschhorn eröffnete den Abendmahlsgottesdienst mit den ermutigenden Worten: „Prüft alles und behaltet das Gute!“. Dies war der Auftakt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Themen, die den Kirchenkreis bewegen. Besonders im Fokus stand der Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026, der von Verwaltungsleiter Thomas Hildner vorgestellt wurde. Laut oberberg-aktuell.de ist der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, bedingt durch etwa 4.000 Kirchenaustritte in den letzten zwei Jahren, eine der Hauptursachen für die finanziellen Engpässe.
Die Synode war nicht nur eine Versammlung, sondern auch eine symbolische Wanderung in acht Kleingruppen, die den Teilnehmern die Möglichkeit gab, sich intensiv auszutauschen. Superintendent Michael Braun betonte die Notwendigkeit, die Kirche für die Zukunft neu auszurichten. „Wo werden wir theologisch, organisatorisch und strukturell stehen?“, fragte er die Anwesenden und forderte sie auf, über ihre Ziele nachzudenken. Die Herausforderungen sind vielfältig: Die kalte Progression und der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen stellen die Kirche vor große finanzielle Hürden.
Finanzielle Herausforderungen und Einsparpotentiale
Die Zahlen sind alarmierend: Für das Jahr 2025 stehen dem Kirchenkreis nur noch 3,42 Millionen Euro zur Verfügung, was einem Rückgang von rund 400.000 Euro im Vergleich zu 2024 entspricht. Hildner erklärte, dass die Kirchensteuer aufgrund der demografischen Veränderungen und der wirtschaftlichen Lage sinkt. Die „Babyboomer“ gehen in Rente und zahlen weniger Steuern, während gleichzeitig die Anzahl der Kirchenaustritte steigt. Diese Entwicklungen machen es notwendig, Einsparpotentiale zu identifizieren und zu nutzen. Die Fundraisingstelle wurde bereits in eine Fördermittelstelle umgewandelt, um finanzielle Mittel für die energetische Sanierung von Kirchengebäuden zu akquirieren.
Die Synode war auch ein Ort des Wandels: Kreisdechant Christoph Bersch sprach in seinem Grußwort über die Notwendigkeit, sich den veränderten Zeiten anzupassen. „Im Sturm muss man die Segel anders setzen als bei einer Flaute“, so Bersch. Diese Metapher verdeutlicht, dass die Kirche flexibel und mutig auf die Herausforderungen reagieren muss, die von außen auf sie zukommen. Superintendent Braun ergänzte, dass man gut vorbereitet sein müsse, um den Veränderungen gewachsen zu sein.
Neue Wege und Perspektiven
Ein weiterer wichtiger Punkt der Synode war die Fusion der Evangelischen Kirchengemeinden Klaswipper und Wipperfürth zur Kirchengemeinde An der Wipper, die am 1. Januar vollzogen wird. „Wir möchten, dass es so bleibt, wie es ist, aber wir sollten den Glauben nach draußen tragen und uns für Veränderungen einsetzen“, erklärte Braun. Dies zeigt, dass die Kirche bereit ist, neue Wege zu gehen und sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen.
Die Herbstsynode war somit nicht nur eine Pflichtveranstaltung, sondern ein bedeutender Schritt in die Zukunft des Kirchenkreises An der Agger. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es wichtig ist, aufmerksam zu sein und Dinge zu wagen. „Normal wäre auch mal wieder schön“, bemerkte eine Frau auf dem Bahnhof, was die Sehnsucht nach Stabilität in einer sich ständig verändernden Welt widerspiegelt. Doch die Kirche ist entschlossen, mit Geduld, Mut und Gottvertrauen in die Zukunft zu gehen, wie es die Teilnehmer der Synode eindrucksvoll demonstrierten.