Der Digitalverband Bitkom hat in seinem jährlichen Länderindex die Digitalisierung der deutschen Bundesländer bewertet. Nordrhein-Westfalen wird dabei insgesamt gut bewertet und landet auf dem sechsten Platz im Gesamtranking. Die Spitzenpositionen belegen hingegen Hamburg, Berlin und Bayern. Der Bitkom Länderindex soll dazu dienen, Fortschritte und Defizite in der Digitalpolitik der Länder zu identifizieren und vergleichbar zu machen. Nordrhein-Westfalen schneidet in den vier Kategorien digitale Wirtschaft, digitale Infrastruktur, digitale Verwaltung und digitale Gesellschaft im Mittelfeld ab.
Eine Stärke von NRW liegt in der digitalen Infrastruktur. Das Land belegt hier den sechsten Platz, wobei 30 Prozent der Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sind. Der Mobilfunkstandard 5G ist fast flächendeckend verfügbar, und die Gigabit-Versorgung von Haushalten und Unternehmen ist überdurchschnittlich hoch. Allerdings hinkt NRW beim Ausbau der Ladeinfrastruktur hinter dem Bundesdurchschnitt hinterher. In Bezug auf die digitale Verwaltung landet NRW nur auf dem neunten Platz. Obwohl das Land eine Digitalstrategie vorweisen kann, fehlt ein eigenständiges Digitalministerium. Im Bereich der digitalen Wirtschaft steht NRW auf dem siebten Platz, wobei die Anzahl der Informatik-Azubis überdurchschnittlich ist, ebenso wie die Anzahl der Start-up-Gründungen.
Ein kritischer Punkt, der im Länderindex hervorgehoben wird, ist das schrumpfende Digitalbudget von Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2024 steht dem Land ein Budget von rund 262 Millionen Euro zur Verfügung, was 25 Millionen Euro weniger sind als noch 2022. Im Vergleich dazu stockt Hamburg sein Digitalbudget deutlich auf. Trotz des digitalen Fortschritts in NRW wird betont, dass der Weg in die digitale Gesellschaft noch weit ist und Herausforderungen wie eine leistungsfähige Infrastruktur, digitale Kompetenzen und eine moderne Verwaltung weiterhin bestehen.