Nordrhein-WestfalenWirtschaft

NRW 1: Herausforderungen und Zukunftspläne in der Radiolandschaft

Das junge Privatradio NRW 1 in Nordrhein-Westfalen steht vor erheblichen Herausforderungen. Innerhalb von eineinhalb Jahren seit dem Sendestart wurden fünf Mitarbeiter laut dem Fachmagazin HORIZONT entlassen, was etwa einem Viertel der Belegschaft entspricht. Die wirtschaftliche Lage und die digitale Transformation zwingen das Unternehmen zu Kostensenkungen, erklärte Steffen Müller, Geschäftsführer von Radio 21 und Mitgesellschafter von NRW 1.

Ein weiteres Problem ist die fehlende separate Ausweisung in der Reichweitenuntersuchung MA Audio für NRW 1. Steffen Müller kritisiert, dass die MA Audio hohe Einstiegshürden für neue Programme setzt und diese nicht von Anfang an berücksichtigt. Dies erschwert die überregionale Werbevermarktung und trägt zu den aktuellen Schwierigkeiten bei.

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Die geringe Präsenz in den sozialen Netzwerken verschärft zusätzlich die Situation für NRW 1. Obwohl die Zielgruppe social-media-affin ist, verfügt der Sender auf Plattformen wie TikTok nur über etwa 5.800 Follower und bei Instagram rund 5.100. In Nordrhein-Westfalen leben fast 4,3 Millionen Menschen zwischen 20 und 39 Jahren, was das Potenzial für eine größere digitale Reichweite verdeutlicht.

Der ehrgeizige Anspruch, zum führenden privatwirtschaftlichen Radiosender in Nordrhein-Westfalen aufzusteigen, erscheint vor diesem Hintergrund besonders herausfordernd. NRW 1 gehört zur NRW Audio Kombi, die laut der aktuellen MA 2024 Audio I eine Gesamtreichweite von 106.000 Personen aufweist. Steffen Müller hofft, dass NRW 1 mit der kommenden MA 24 II im Juli 30.000 bis 40.000 Hörer pro Stunde erreichen kann, um langfristig eine Reichweite von 200.000 zu erreichen.

Der Rückzug zweier Gesellschafter, Flux FM und Westfälischer Anzeiger, hat die Situation zusätzlich erschwert. Deren Anteile wurden an die Mitgesellschafter Antenne NRW, Rock Antenne, ffn und Radio Teddy übertragen, die zugleich das Kommanditkapital auf 7,5 Millionen Euro erhöhten. Es bleibt unklar, wie die ehrgeizigen Ziele mit einem reduzierten Personal erreicht werden sollen. Felix Kovac, Chef von Antenne Bayern, betonte in einem HORIZONT-Interview im September die Notwendigkeit von Investitionen in Team, Programme und Werbung, um langfristig erfolgreiche und renditestarke Unternehmen aufzubauen.

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