Der deutsche Schauspieler und Kabarettist Ernst Hilbich ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Der Tod wurde von seiner Familie der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt. Hilbich hinterlässt ein beeindruckendes Erbe in der Welt des Theaters, Kabaretts und der Operette, in dem er über 60 Jahre aktiv war.
Hilbich wurde vor allem durch seine Figur „Ärnscht“ aus der beliebten Sendung „Knieritz an der Knatter“ bekannt und brillierte ebenso als Sänger des Karnevalsschlagers „Heut‘ ist Karneval in Knieritz an der Knatter“ span class=“source_2″>. Seine Karriere nahm im Rheinischen Landestheater in Neuss ihren Anfang, als er mit nur 17 Jahren die Bühne betrat. Dort sammelte er erste Erfahrungen und übernahm unterschiedliche Rollen, bevor er als Requisiteur, Chauffeur und Hilfsbeleuchter tätig wurde.
Ein Leben auf der Bühne
Hilbich verbrachte elf Jahre am Düsseldorfer Kabarett-Theater Kom(m)ödchen, welches er als seine beste Zeit bezeichnete. In dieser Zeit reiste er sogar zweimal mit dem Kabarett nach New York. In den 1960er Jahren wandte sich Hilbich verstärkt dem Film und Fernsehen zu, da die Bezahlung im Kabarett eher gering war. Er spielte unter anderem in der WDR-Serie „Die Anrheiner“ die Rolle des Elektrikers Jupp Adamski.
Seine Beliebtheit schwang sich vor allem in den 1970er Jahren mit Auftritten in Sendungen wie „Am laufenden Band“ mit Rudi Carrell und „Zum Blauen Bock“ mit Heinz Schenk weiter auf. Hilbich entwickelte eine enge Zusammenarbeit mit Carrell, in der er als regelmäßiger Sketch-Partner glänzte.
Ein unverwechselbarer Stil
Besonders in der Augsburger Puppenkiste hinterließ Hilbich Spuren. Als fester Sprecher war er unter anderem für die Figuren Baby Hübner und Burggespenst Lülü verantwortlich. Seine Lieblingsrolle blieb das Sams, das in vielen Herzen einen besonderen Platz einnahm. Seine Fähigkeit, mit bekannten Persönlichkeiten wie Heinz Erhardt, Harald Juhnke und vielen anderen zu spielen, zeichnete seine Vielseitigkeit aus.
Hilbich, der nie eine formale Schauspielausbildung erhielt und auch nicht Noten lesen oder Tanzunterricht gehabt hatte, entschuldigte sich nie für seine Erfolge, sondern äußerte stets Dankbarkeit für seine Karriere. Er war mit der Schauspiel-Kollegin Lotti Krekel verheiratet, die 2023 verstarb, und seine Erinnerung wird in der deutschen Kabarettgeschichte lebendig bleiben. Für viele steht er als Symbol für die kulturelle Erneuerung und den Einfluss des Kabaretts auf die darstellenden Künste, der während seiner aktiven Zeit weiterhin blühte.