Die Universität Rostock startet mit einem neuen Onlinekurs, dem „Werkzeugführerschein“, der auf die Bedürfnisse von Lehrkräften an Grund- und weiterführenden Schulen sowie handwerklich Interessierten ausgerichtet ist. Diese Initiative wird im Rahmen der „Offenen Uni Rostock“ angeboten und zielt darauf ab, den Teilnehmern Grundlagen für den sicheren Umgang mit Handwerkzeugen zu vermitteln. Dr. Stefan Blumenthal vom Institut für Grundschulpädagogik führt den Kurs, der durch digitale Theorieinputs und einen Abschlusstest ergänzt wird. In einem innovativen Ansatz wird die Stärkung des Vertrauens der Lehrkräfte im Umgang mit Werkzeugen hervorgehoben. Weitere Informationen sind auf der Website der Universität Rostock verfügbar.

Der Lehrkräftemangel stellt eine große Herausforderung im Bildungsbereich dar und führt häufig zu fachfremdem Unterricht, insbesondere im Werk- und AWT-Bereich. Diese Problematik wird durch die Einführung des „Werkzeugführerscheins“ adressiert, der in Zusammenarbeit mit Dr. Jonuschies vom Lehrstuhl für Produktentwicklung der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik entwickelt wurde. Die positive Resonanz auf erste Praxisworkshops, die im November stattfanden, zeigt den Bedarf an solchen Weiterbildungsangeboten, die die Unterrichtskompetenz erweitern.

Modulaufbau und Lernziele

Der Kurs umfasst interaktive Theorieinputs und eine abschließende Theorieprüfung. Jedes Modul wird durch praxisorientierte Lehrvideos sowie Lernhefte begleitet, die den Wissensstand der Teilnehmer überprüfen und erweitern. Ziel ist es, eine fachlich korrekte Anwendung von Handwerkzeugen zu erreichen. Themenfelder wie Holzbearbeitung werden dabei umfassend behandelt. Die Kursinhalte sind explizit auf die Anforderungen und Unsicherheiten im Berufsalltag von Lehrkräften abgestimmt und sollen gezielt die fachlichen Kompetenzen stärken, die im Unterricht benötigt werden. Dies wird auch durch die Materialien und Förderung der „Offenen Uni Rostock“ ermöglicht, die bisher 50 Projekte unterstützt hat.

Einblick in weitere Projekte zeigt, wie wichtig der Umgang mit Handwerkzeugen auch schon im Grundschulbereich ist. An der Kirchhundemer Grundschule in Nordrhein-Westfalen erlernen Schüler*innen ebenfalls den Umgang mit Werkzeugen. Hierbei erhalten sie Einblicke in verschiedene handwerkliche Berufe und arbeiten unter Anleitung von Fachkräften aus unterschiedlichen Handwerksbereichen, wie Holzarbeiten und Metallverarbeitung. Ihr Werkzeugführerschein ist Teil des Sachunterrichts und soll in allen Jahrgängen erworben werden. Der Förderverein unterstützt dieses Projekt erheblich, indem er Materialien und Werkzeuge beschafft, um den Schüler:innen ein umfassendes Lernen zu ermöglichen. Kinder profitieren dabei nicht nur von fachlichem Wissen, sondern auch von der Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Kreativität.

Aussichten auf neue Projekte

Die Initiative „Werkzeugführerschein“ an der Universität Rostock ist ein Beispiel für Synergien, die durch die Ausschreibung der „Offenen Uni Rostock“ geschaffen werden. Neue Projektideen können bis zum 15. März eingereicht werden, was die Möglichkeit eröffnet, das Bildungsangebot weiter auszubauen und zusätzliche Lehrkräfte sowie Schüler*innen mittel- und langfristig zu fördern. Dieses Engagement ist grundlegend, um die zukünftigen Herausforderungen im Bildungswesen effizient zu begegnen.