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Unternehmer im Bistum Münster diskutieren Chancen des Green Deals

Am 2. September 2024 fand im Franz Hitze Haus in Münster ein Unternehmertreffen unter der Leitung von Bischof Dr. Felix Genn statt, bei dem etwa 70 Teilnehmer die Herausforderungen und Perspektiven des Green Deals der Europäischen Kommission diskutierten, um nachhaltige Lösungen für die Zukunft der Unternehmen zu erarbeiten.

Am 2. September 2024 versammelten sich rund 70 Unternehmerinnen und Unternehmer im Franz Hitze Haus in Münster. Das Unternehmertreffen des Bistums Münster stand unter dem Motto „Green Deal – in meinem Unternehmen? Herausforderungen und Perspektiven“. Bischof Dr. Felix Genn eröffnete die Veranstaltung und betonte die zentrale Rolle der Nachhaltigkeit im kirchlichen Handeln.

Im Fokus der Veranstaltung stand der Green Deal der Europäischen Kommission, der darauf abzielt, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Stefan Lock, der die Regionalvertretung Bonn der Europäischen Kommission leitet, hielt ein Impulsreferat und erläuterte die Ziele und Grundsätze dieses weitreichenden Plans. Der Green Deal soll das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch natürlicher Ressourcen entkoppeln und die Emission von Treibhausgasen erheblich senken.

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Diskussion über unternehmerische Herausforderungen

Die anschließende Podiumsdiskussion, moderiert von WDR-Redakteurin Anja Lordieck, brachte mehrere Schlüsselakteure zusammen, darunter Lars Baumgürtel, Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co. KG, sowie Heinrich Jürgens, Geschäftsführer der JÜKE Systemtechnik GmbH. Beide Unternehmer betonten die Dringlichkeit, Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren.

Heinrich Jürgens machte deutlich, dass sein Unternehmen proaktive Schritte unternimmt, um nachhaltiger zu handeln, und dabei auch die Erwartungen der Kunden berücksichtigt. Die Aufrechterhaltung globaler Lieferketten stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, die nicht zu unterschätzen ist.

Lars Baumgürtel wies darauf hin, dass auch der Umgang mit Rohstoffen dringend überdacht werden müsse. Er plädierte dafür, die zirkuläre Qualifizierung von Produkten zum Marktstandard zu erheben, um somit die Lebenszykluskosten von Produkten in die Preisgestaltung einfließen zu lassen. „Wir benötigen von der Politik die notwendige Infrastruktur, um wettbewerbsfähige Nachhaltigkeit zu gewährleisten“, so Baumgürtel.

Die Diskussion verdeutlichte, wie groß der Wandel unter dem Druck des Green Deals ausfallen wird. Jürgens forderte eine stärkere dezentrale Unterstützung, vor allem für den Mittelstand, während Baumgürtel die gegenwärtige „Klimabürokratie“ kritisierte, die oft mehr hindert als hilft.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Unternehmen bereit sind für den Wandel, benötigt jedoch Unterstützung bei der Transformation. Diese Ansichten fanden großen Beifall im Publikum. Stefan Lock ermutigte die Anwesenden, den Green Deal als historische Möglichkeit und Katalysator für Veränderungen zu sehen. Er appellierte, die Chance zur Mitgestaltung durch Interessensverbände und den Dialog mit der Politik zu ergreifen.

Die Veranstaltung zeigte das wachsende Bewusstsein und die Dringlichkeit, mit der Unternehmen auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren müssen. Der Austausch über Möglichkeiten und Strategien zur Umsetzung von nachhaltigen Praktiken wird auch in Zukunft von hoher Bedeutung sein.

© Bischöfliche Pressestelle/Anke Lucht

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