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Sexueller Missbrauchsskandal im Bistum Münster: Neue Vorwürfe gegen Priester aufgedeckt

Die Kirchengemeinde informierte die Gläubigen darüber, dass ein Betroffener den Vorwurf gegen den heutigen Pfarrer von Haltern und gegen die Interventionsstelle des Bistums geäußert hat und darum bat, es öffentlich zu machen. Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Vorwurf gegen den bereits verstorbenen Priester aus einem anderen Einsatzort, zu dem Ort und Zeit auf Wunsch der betroffenen Person nicht genannt werden. Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen hat dieser betroffenen Person bereits 2020 eine Zahlung zugesprochen.

Das Bistum Münster hat alle Pfarreien, in denen der beschuldigte Priester tätig war, informiert, bevor die Veröffentlichung erfolgte. Um die Anonymität der betroffenen Person aus Lippramsdorf zu wahren, wurden keine weiteren Details zum Sachverhalt bekannt gegeben. Die Pfarrei St. Sixtus in Haltern bietet Betroffenen Gesprächsangebote an. Mitglieder des Seelsorgeteams stehen am 3. Juni von 18 bis 20 Uhr und am 6. Juni von 19.30 bis 21 Uhr im Pfarrheim von St. Lambertus in Lippramsdorf, Pastoratsweg 20, als Gesprächspartner zur Verfügung. Betroffene können sich auch an Ansprechpersonen des Bistums oder externe Beratungsstellen unter www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch wenden.

Eine Studie der Universität Münster ergab, dass die Zahl der beschuldigten Priester und Missbrauchsopfer im Bistum Münster deutlich höher ist als bisher bekannt. Von 1945 bis 2020 waren fast 200 Kleriker in Missbrauchsfälle involviert und es gab 610 bekannte minderjährige Opfer von sexuellem Missbrauch. Dies entspricht 4,17 Prozent der Priester. Die Dunkelziffer wird jedoch auf 5000 bis 6000 Opfer geschätzt, was auf ein erhebliches Ausmaß des Missbrauchs im Bistum Münster hinweist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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